Der Vorsitzende der US-Zentralbank Jerome Powell hat sich zur Entwicklung der dezentralen Finanzierung (DeFi) und ihrer Auswirkung auf das traditionelle Finanzsystem geäußert. Dabei hat er eine angemessene Regulierung gefordert.

Bei einer Veranstaltung zum Thema Chancen und Herausforderungen der Tokenisierung des Finanzwesens am Dienstag, die von der Banque de France ausgerichtet wurde, sagte Jerome Powell, es gebe "sehr bedeutende strukturelle Probleme im Zusammenhang mit der mangelnden Transparenz" im DeFi-Ökosystem.

Zuvor hat der Generaldirektor der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) Agustín Carstens sich besorgt über den Kontrast zwischen DeFi und dem traditionellen Finanzwesen gezeigt.

Carstens fügte hinzu, die "große Herausforderung", vor der die Zentralbanker und Regulierungsbehörden stehen, bestehe darin, dass die DeFi- und Kryptowelt global und grenzenlos ist.

Powell räumte ein, die Interaktion zwischen DeFi und dem Bankensystem sei aus Sicht der Finanzstabilität nicht bedeutend gewesen. Das habe die Auswirkungen des "DeFi-Winters" begrenzt. Das zeige aber auch die Schwächen und die Arbeit, die im Hinblick auf die Regulierung noch geleistet werden müsse:

"Wir müssen sehr vorsichtig sein, wie Krypto-Aktivitäten innerhalb des regulatorischen Perimeters durchgeführt werden, wo auch immer sie stattfinden. Es muss wirklich eine angemessenere Regulierung her."

Powell fügte hinzu, eine angemessene Regulierung sei erforderlich, da DeFi rasch größer wird und immer mehr Privatkunden anspricht. Die Kommentare signalisieren, dass Powell zuversichtlich ist, dass DeFi trotz der derzeitigen Marktflaute in Zukunft ein großes Wachstum verzeichnen wird.

Laut DefiLlama ist der eingeschlossene Gesamtwert (TVL) von DeFi seit seinem Allzeithoch Ende Dezember um 71 Prozent auf rund 62 Milliarden US-Dollar gefallen. Im Zuge dessen sind auch die Kryptowährungsmärkte ähnlich stark zurückgegangen.

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