Fir Tree Capital Management hat eine Klage gegen Grayscale Investments eingereicht und fordert Informationen. Damit will das Unternehmen erreichen, dass Grayscale seinen Bitcoin Trust anders betreibt

Laut Bloomberg wurde am 6. Dezember eine Klage gegen Grayscale eingereicht, in der gefordert wird, dass Grayscale seine Gebühren senkt, Rücknahmen einleitet und Dokumente über seine Beziehung zur Digital Currency Group herausgibt.

Der Hedgefonds will auch verhindern, dass Grayscale seinen bekannten Grayscale Bitcoin Trust (GBTC) in einen börsengehandelten Fonds (ETF) umwandelt.

In der Klage erklärte der Hedgefonds aus New York, dass rund 850.000 Kleinanleger durch die "aktionärsfeindlichen Maßnahmen von Grayscale geschädigt" worden seien.

Die Anteile des Bitcoin-Trusts von Grayscale werden derzeit mit einem rekordverdächtigen Abschlag von 43 Prozent auf den Nettoinventarwert (NAV) des zugrunde liegenden digitalen Vermögenswerts Bitcoin gehandelt, wie Daten von Ycharts zeigen.

Das liegt größtenteils daran, dass GBTC-Inhaber wenig bis gar keine Möglichkeit haben, ihre GBTC-Positionen zu beenden, außer diese an einen anderen Marktteilnehmer zu verkaufen, da es kein Rücknahmeprogramm in Fiat oder Krypto gibt.

Fir Tree behauptet, die Rücknahmesperre von Grayscale, die auf das Jahr 2014 zurückgeht, sei "selbst auferlegt" und dass Grayscale die Rücknahme von Anteilen deshalb verweigert, weil das die Gewinne schmälern würde.

Das Unternehmen möchte auch verhindern, dass Grayscale den Trust in einen ETF umwandelt. Grayscale versucht das bereits seit Jahren, bisher allerdings erfolglos.

"Diese Strategie wird wahrscheinlich jahrelange Rechtsstreitigkeiten, Millionen von Dollar an Anwaltskosten, zahllose Stunden an verlorener Verwaltungszeit und den guten Ruf bei den Regulierungsbehörden kosten", so die Anwälte von Fir Tree in der Klage. "Währenddessen wird Grayscale weiterhin Gebühren aus dem schwindenden Vermögen des Trusts kassieren."

Grayscale hat jedoch behauptet, die Umwandlung des Fonds in einen börsengehandelten Fonds würde es ermöglichen, Anteile zu schaffen und Rücknahmen zu machen.

Ein Sprecher von Grayscale sagte gegenüber Cointelegraph, das Unternehmen habe schon immer geplant, den GBTC in einen ETF umzuwandeln, sobald die amerikanischen Aufsichtsbehörden das erlauben.

"Wir sind weiterhin zu 100 Prozent entschlossen, GBTC in einen ETF umzuwandeln, da wir der festen Überzeugung sind, dass das langfristig die beste Produktstruktur für GBTC und seine Anteilseigner ist."

"Wir bei Grayscale haben es uns zur Aufgabe gemacht, Anlegern den Zugang zum sich ständig weiterentwickelnden Krypto-Ökosystem durch vertraute, sichere und transparente Anlageinstrumente zu erleichtern. Wir respektieren die Ansichten unserer Anteilseigner und schätzen den direkten Austausch mit ihnen über die Details unserer Produktstrukturen und unseres Betriebsmodells."

Die Lücke zwischen GBTC-Anteilen und Bitcoin ist in den Wochen nach dem Zusammenbruch der inzwischen insolventen Kryptobörse FTX auf fast 50 Prozent gestiegen.

Seit fast einem Jahr sind die Anteile von GBTC von ihrem Höchststand von 51,47 US-Dollar pro Anteil am 12. November 2021 allmählich gesunken. Der Preis für einen Anteil liegt derzeit bei 8,76 US-Dollar, wie Yahoo Finance berichtet.

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