Jenny Johnson, Präsidentin und CEO von Franklin Templeton, einem Finanzunternehmen mit einem verwalteten Vermögen von 1,6 Billionen US-Dollar, bekräftigte kürzlich in einem Interview mit Bloomberg-Moderator David Westland auf der 27. jährlichen Milken Institute Global Conference in Kalifornien ihre Blockchain-freundliche Haltung.

Die beiden sprachen unter anderem viel über Tokenisierung und generative künstliche Intelligenz.

Tokenisierung

Auf die Frage, wie Franklin Templeton von der Tokenisierung profitiert hat, antwortete Johnson: "Zunächst einmal bin ich ein großer Fan von Blockchain und der Technologie."

Sie beschrieb eine Situation, in der das Unternehmen über einen Zeitraum von sechs bis acht Monaten ein Experiment zur parallelen Verarbeitung von Kontodaten mit traditionellen Methoden und Blockchain durchführte. Die Ergebnisse waren, wie Johnson sagte, sehr positiv. "Wir waren erstaunt, wie viel weniger kostspielig die Verarbeitung mit Blockchain war."

Johnson fügte hinzu:

"Es ist eine sehr effiziente Technologie, und wir glauben, dass sie eine Menge neuer Anlagemöglichkeiten eröffnen wird. Und ehrlich gesagt, denke ich, dass letztendlich alle ETF und Investmentfonds auf Blockchain aufbauen werden."

Als Grund gab sie die "enormen Kosten" an, die mit der Überprüfung von Daten zwischen unterschiedlichen Systemen einhergehen. Dieses Problem soll mit Blockchain gelöst werden. Johnson wies außerdem darauf hin, dass Finanzinstitute und Interessengruppen nach wie vor Daten zwischen externen Parteien überprüfen müssen, sobald die Daten intern abgeglichen sind.

"Im Fall von Blockchain", so Johnson, "gibt es nur eine Quelle der Wahrheit."

Die monetären und zeitlichen Einsparungen können laut Johnson zu einer größeren Diversifizierung der Anlagemöglichkeiten führen. Sie sprach dabei den Anwendungsfall des Pop-Superstars Rhianna an, die 300 NFTs herausgab, die ihren Besitzern über einen Smart Contract einen winzigen Prozentsatz der Tantiemen für einen der Songs der Künstlerin gewährten.

Johnson hat bereits in der Vergangenheit genau diesen Anwendungsfall erwähnt. Wie Cointelegraph im Oktober 2023 berichtete, erzählte die CEO die Rhianna-Geschichte in einem Interview mit Delivering Alpha, in dem sie die Tokenisierung als "Verbriefung auf Steroiden" bezeichnete.

Quelle: Franklin Templeton

Generative KI

Auch über generative künstliche Intelligenz wurde eingegangen. Johnson sagte, generative KI-Systeme seien zwar nützlich, warnte aber auch davor, das sei "wie bei einem Kind, das eine Eins in Englisch und eine Sechs in Mathe hat".

Die Vorstandsvorsitzende wies darauf hin, dass Franklin Templeton kürzlich eine Partnerschaft mit Microsoft eingegangen sei, um einen KI-gestützten Vertriebsassistenten zu entwickeln. In diesem Bereich gebe es Investitionsmöglichkeiten. Sie lobte auch das Potenzial von KI-gestützten Übersetzungsdiensten zur Überwindung von Sprachbarrieren im Finanzwesen.

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