Das Blockchain-Lab des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Informationstechnik (FIT) hat in einem ausführlichen Artikel im Zukunftsmagazin des Fraunhofer-Verbunds vom 23. Mai weitere Details zu einer prämierten IOTA-Platooning-Lösung für das Koppeln von Fahrzeugen veröffentlicht.
Darin beschreibt Prof. Dr. Gilbert Fridgen die technischen Herausforderungen beim automatischen “in der Kolonne fahren”, dem Platooning, und warum sich IOTA-Technologie dafür besonders gut eignet.
Beim Platooning ermöglichen Sensoren und ein Echtzeit-Datenaustausch “eine Kopplung der Fahrzeuge untereinander, so dass die Fahrzeuge wie durch eine imaginäre Deichsel miteinander verbunden sind und dem Führungsfahrzeug ohne großartiges menschliches Zutun folgen können”, beschreibt Fridgen das Grundkonzept.
Dass durch das Platooning automatische Steuern von Gas- und Bremspedal sowie des Lenkrads angepasst an die Aktionen des ersten Fahrzeugs gilt als ein geeigneter Weg zur Verbesserung des Verkehrsflusses und auch zur Senkung des Kraftstoffverbrauchs.
Blockchain-Technologie eignet sich für das Platooning besonders gut, wie Fridgen in dem Artikel erläutert:
“Damit der Vorteil, z.B. der Kraftstoffeinsparung, dann aber unter allen im Platoon beteiligten Fahrzeugen ausgeglichen werden kann und auch das Führungsfahrzeug profitiert, braucht es eine gegenseitige Verrechnung. [...] Herkömmliche Zahlungsmethoden zu finden, die eine dynamische Verrechnung zwischen zwei Fahrzeugen ermöglichen, die sich unter Umständen auch noch nie getroffen haben, ist schwierig. [...] es zeigt sich, dass die Blockchain die optimale Lösung für das Problem sein könnte.”
Man habe sich für den Prototypen allerdings für IOTA entschieden, weil sich deren Tangle-Konzept besonders gut für Maschine-zu-Maschine-Interaktionen eigne, so Fridgen weiter:
“Wir haben uns beim Bau des Prototypens natürlich Gedanken machen müssen, welches die geeignetste, aktuell verfügbare Technologie ist und das ist entsprechend IOTA.”
Ob IOTA langfristig für Platooning genutzt werde, sei aktuell noch nicht abzusehen. Im Testprojekt habe die Tangle-Technologie aber “sehr gut funktioniert”, so Prof. Fridgen.
Das Fraunhofer Institut hatte Ende Januar ein Proof of Concept-Modell für ein zum Platooning fähiges Fahrzeug auf IOTA-Basis vorgestellt, mit dem die Forschergruppe erfolgreich an der sogenannten MOBI Grand Challenge teilnahm.