Die FTX-Insolvenzverwaltung hat ihren Zeitplan für die Rückerstattungen an Gläubiger und ehemalige Kunden aktualisiert, die im Januar 2025 abgeschlossen sein sollen. Die ersten Auszahlungen werden für März 2025 erwartet.
Laut der Ankündigung der ehemaligen Kryptobörse vom 21. November wird FTX Anfang Dezember erste Erstattungszahlungen mit Dienstleistern vereinbaren, die den Auszahlungsprozess abwickeln und das Kundenauszahlungsportal verwalten werden. John J. Ray III, der Interim-CEO, der die FTX-Insolvenz leitet, gab dahingehend die folgende Erklärung ab:
„Während wir weiterhin alle Maßnahmen ergreifen, um die Rückerstattungen zu maximieren, arbeiten wir mit Hochdruck daran, Vereinbarungen mit unseren Zahlungsienstleistern zu treffen und die Erlöse so schnell wie möglich an die Gläubiger und Kunden zurückzugeben.“
Trotz der Genehmigung des FTX-Sanierungsplans durch einen US-Richter Anfang Oktober waren nicht alle FTX-Gläubiger mit dem Plan einverstanden. Die FTX-Insolvenzverwaltung leitete auf Grund dessen eine Reihe von Gerichtsverfahren ein, um weitere Vermögenswerte zurückzuerhalten.
FTX-Aufstellung der Forderungen und Rückholungen der Gelder von Kunden und Gläubigern. Quelle: Kroll restructuring
FTX mit Klagewelle zur Rückholung von Kundengeldern
Eine Gruppe von FTX-Gläubigern unter der Leitung von Sunil Kavuri hatte sich zuvor gegen den Rückerstattungsplan ausgesprochen, da die Auszahlungsbeträge zum Zeitpunkt der Antragstellung berechnet wurden, als die Kurse der Kryptowährungen viel niedriger waren als heute. Zum Vergleich: Bitcoin (BTC) wurde zum Zeitpunkt der Einreichung des Gläubigerantrags bei etwa 16.000 US-Dollar gehandelt.
Im Oktober verschärfte die FTX-Insolvenzverwaltung die Klagen gegen Kryptobörsen, denen vorgeworfen wurde, Vermögenswerte eingefroren zu haben, die eigentlich zur Konkursmasse gehören, beginnend mit einer Klage gegen die Börse KuCoin.
Die Klage zielte darauf ab, rund 50 Millionen US-Dollar an Vermögenswerten zurückzuerhalten, die seit dem Zusammenbruch der FTX im Jahr 2022 angeblich auf der Börse gesperrt waren. Später, im November 2024, reichte die Insolvenzverwaltung auch eine Klage gegen Crypto.com ein, um 11 Millionen US-Dollar an Geldern zurückzufordern.
Am 8. November 2024 strengt FTX auch eine Klage gegen Anthony Scaramucci und SkyBridge Capital an, um 100 Millionen US-Dollar zurückzubekommen, die für Sponsoring- und Investitionsverträge zwischen Scaramucci und dem ehemaligen FTX-CEO Sam Bankman-Fried ausgegeben wurden.
Binance und deren Gründer Changpeng Zhao sehen sich ebenfalls mit einer Klage in Höhe von 1,8 Milliarden US-Dollar von FTX konfrontiert, in der behauptet wird, dass Binance und Zhao vor dem Zusammenbruch der Börse im Jahr 2022 rund 1,76 Milliarden US-Dollar in Form von betrügerischen Überweisungen von FTX erhalten haben.
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