Mit der Entscheidung des zuständigen Gerichts vom 7. Oktober 2024 können die Rückzahlungen an FTX-Kunden in die Wege geleitet werden. Der Insolvenzplan wurde rund zwei Jahre nach dem Zusammenbruch der ehemals führenden Krypto-Börse FTX genehmigt. Nun starten in den kommenden Wochen Rückzahlungen von rund 16 Milliarden US-Dollar, die von den Insolvenzverwaltern organisiert werden. 

US-Gericht genehmigt FTX-Auszahlungen: Meilenstein für Gläubiger 

Der zuständige Richter am US-amerikanischen Konkursgericht John Dorsey hat im Rahmen einer Anhörung am 7. Oktober den Abwicklungsplan der insolventen Krypto-Börse FTX genehmigt. Der Plan sieht vor, dass die Gläubiger etwa 98 % ihrer Ansprüche in Form von rund 119 % des damaligen Kontowertes zurückerhalten. Der Beschluss erfolgte fast zwei Jahre nach der Insolvenzanmeldung von FTX im November 2022, die zu strafrechtlichen Anklagen und zivilrechtlichen Klagen führte. Der ehemalige CEO Sam Bankman-Fried wanderte ins Gefängnis, nun schreibt das US-Gericht vorerst den letzten Teil der spektakulären Geschichte. 

Eine Mehrheit von 94 % der Gläubiger aus der „dotcom customer entitlement claims“-Kategorie, die Forderungen in Höhe von etwa 6,83 Milliarden US-Dollar vertreten, unterstützte die Reorganisation. 
Der Plan umfasst mehrere Vergleiche, die zwischen FTX, seinen Kunden und Gläubigern, US-Behörden sowie Insolvenzverwaltern ausgehandelt wurden. Diese Vergleiche ermöglichen es FTX, zunächst die Ansprüche der Krypto-Börsen-Kunden zu bedienen, bevor konkurrierende Forderungen von Aufsichtsbehörden berücksichtigt werden.

Trotz der Genehmigung reagierten einige Kunden kritisch. Hier berichtete Cointelegraph kürzlich ausführlich. Diese äußerten Unmut darüber, dass die Rückzahlungen auf den damaligen Kursen basieren, was den aktuellen Anstieg der Kryptowährungen nicht berücksichtigt. 

Fließt das FTX-Kapital erneut in Krypto? 

Der Krypto-Analyst Michael van de Poppe analysierte direkt in einem neuen Beitrag auf X die kürzlich genehmigte Insolvenzregelung von FTX. Dabei hebt er hervor, dass die Verteilung von Milliarden US-Dollar an die Gläubiger eine bedeutende Marktbewegung auslösen könnte. Seiner Einschätzung nach bleibt unklar, inwieweit diese Mittel in Kryptowährungen wie Bitcoin oder Altcoins reinvestiert werden. Allerdings erwartet er, dass ein beträchtlicher Teil dieser Gelder in den Markt zurückfließen könnte und so die Liquidität erhöhen wird. Dies könnte eine potenzielle Aufwärtsbewegung fördern.

Van de Poppe betont deutlich, dass es letztlich erst die Zeit zeigen wird, wie viel Kapital tatsächlich in Bitcoin und Altcoins fließen wird. Der Markt könnte von diesen Rückflüssen profitieren, doch die tatsächlichen Auswirkungen hängen davon ab, ob und wie schnell diese Mittel in Kryptowährungen reinvestiert werden. 

Zugleich dürften die Auszahlungen sukzessive erfolgen. Die Forderungen unter 50.000 US-Dollar könnten schon 2024 zu einem gewissen Teil beglichen werden. Für die meisten Forderungen oberhalb dieser Summe dürfte es Anfang 2025 so weit sein. 

So verweist auch der Analyst @MartyParty auf diesen Umstand. Denn eine Genehmigung des Insolvenzplans dürfte zu einem Front-Run führen. Händler positionieren sich demnach schon lange vor dem Tag, an dem das Kapital erneut in Bitcoin und Co. allokiert werden kann. Der Markt nimmt die Bewertung damit vorweg. 

„Darauf sollten Sie nicht warten. Das Signal ist, es vorzeitig zu kaufen. Es gibt 7 Tage Zeit, dann werden die institutionellen Anleger vorpreschen. Privatkunden werden so schnell wie möglich einsteigen. Wie auch immer - $5b+ wird zurück in Krypto kommen, wahrscheinlich in die Marktführer.“

Melde dich bei unseren Sozialen Medien an, um nichts zu verpassen: X, YouTube, Instagram und Telegram – aktuelle Nachrichten, Analysen, Expertenmeinungen und Interviews mit Fokus auf die DACH-Region.