Nachdem die Kryptobörse FTX US, der amerikanische Ableger der FTX, am 10. November angekündigt hat, dass die Plattform möglicherweise einen Handelsstopp verhängt, geht aus den aktuellen On-Chain-Daten nun hervor, dass am gestrigen 11. November wohl bereits die Auszahlungen der Plattform gestoppt wurden.

In der Ankündigung vom 10. November hatte die Kryptobörse ihre Nutzer bereits gebeten, „alle offenen Positionen zu schließen“. Allerdings hieß es zugleich, dass die Auszahlungsfunktion weiterhin aktiviert bleiben wird.

Zudem hatte der zu diesem Zeitpunkt noch amtierende FTX-Chef Sam Bankman-Fried in den letzten Tagen mehrfach betont, dass die FTX US gesund und von den Liquiditätsproblemen des Mutterkonzerns unberührt ist. Nachdem die FTX Group gestern nun jedoch Insolvenz in den USA beantragt hat, scheint die Lage geändert.

Ärgerlich für amerikanische Krypto-Nutzer, denn einen Tag zuvor hatte Bankman-Fried in seiner Entschuldigung für die momentane Krise wortwörtlich geschrieben: „Die FTX US, der amerikanische Ableger für amerikanische Nutzer, ist von diesem ganzen Scheißdreck nicht betroffen.“ So wäre die Plattform „100 % liquide“ und alle Nutzer könnten problemlos ihre Gelder ausbuchen.

Nach der Insolvenz wurden diese Pläne und die angebliche Unabhängigkeit der FTX US jedoch scheinbar verworfen. Zu allem Überfluss ist Bankman-Fried im Nachgang der Antragstellung auch noch zurückgetreten. Immerhin will der ehemalige CEO in beratender Funktion an Bord bleiben, um bei einer ordnungsgemäßen Abwicklung zu helfen.

Der Zusammenbruch der FTX hat nicht nur in Kryptobranche für Ärger, Wut und regelrechte Verzweiflung gesorgt. Auch die weltweite Politik hat von dem Fall Notiz genommen und will die Krypto-Regulierung verschärfen, denn die große Kryptobörse ist nur der letzte Dominostein in einer ganzen Reihe von Krypto-Unternehmen, die im laufenden Jahr ihre Tore schließen mussten.