Die US-Wertpapieraufsicht SEC hat am 12. Januar Klage gegen die Krypto-Kreditfirma Genesis Global Capital und die Kryptobörse Gemini eingereicht, weil diese über das "Earn"-Programm von Gemini unregistrierte Wertpapiere angeboten haben sollen.

In Dezember 2020 hat Genesis, eine Tochter des Krypto-Konzerns Digital Currency Group (DCG) einen Deal mit Gemini geschlossen, in dessen Rahmen den Kunden der Börse ein Rendite-Krypto-Produkt angeboten wurde. Dieses Produkt kam im Februar 2021 auf dem Markt.

Kunden von Gemini konnten ihre Kryptowährungen an Genesis verleihen und sollten dafür dann den geliehenen Betrag plus Zinsen zurückbekommen. Genesis hatte die volle Kontrolle darüber, wie das Unternehmen eine Rendite erzielt, um den Kunden von Gemini das Geld zurückzuzahlen.

In einer Erklärung hat die SEC gesagt, dass Gemini Earn ein Angebot und Verkauf von Wertpapieren darstelle und daher bei der Kommission hätte registriert werden müssen.

"Wir behaupten, dass Genesis und Gemini unregistrierte Wertpapiere angeboten haben und damit die Voraussetzungen im Hinblick auf die Offenlegung umgangen haben, die die Anleger schützen sollte", so der SEC-Vorsitzende Gary Gensler in einer Erklärung.

Gensler fügte hinzu, diese Klage baue auf "vorhergehende Maßnahmen auf, um dem Marktplatz und den Anlegern deutlich zu machen, dass Krypto-Kreditplattformen und andere Zwischenhändler sich an unsere bewährten Wertpapiergesetz erhalten müssen."

"Das ist nicht optional. Es ist das Gesetz."

Am 10. November 2022 hat Genesis erklärt, dass etwa 175 Millionen US-Dollar auf FTX liegen würden, als die Kryptobörse in eine Liquiditätskrise geriet. Am selben Tag hat DCG Genesis 140 Millionen US-Dollar zukommen lassen, um die "Bilanz zu stärken".

Das hat aber nicht gereicht und so hat Genesis am 16. November die Auszahlungen ausgesetzt und das mit "beispiellosen Marktturbulenzen" begründet.

Der Gemini-Mitbegründer Cameron Winklevoss behauptet seitdem, dass Genesis und DCG den Gemini-Kunden 900 Millionen US-Dollar schulden würden. In einem offenen Brief vom 10. Januar hat Winklevoss behauptet, 340.000 Gemini Earn-Nutzer seien davon betroffen. Das Programm wurde offiziell am 8. Januar beendet.

Die SEC erklärte, sie untersuche auch weitere Verstöße gegen das Wertpapiergesetz durch andere Unternehmen im Zusammenhang mit dem Earn-Programm von Gemini.

Die SEC hat ihre Klage bei einem New Yorker Gericht eingereicht.