Philip Salter, der Geschäftsführer von Genesis Mining, erklärt, dass die Corona-Krise die Miner in einen „Teufelskreis“ gestürzt hat, allerdings sieht er auch Grund zur Hoffnung.

Die um das Coronavirus entstandene Panik hat auch die Bitcoin-Miner in Mitleidenschaft gezogen. Zunächst hatte die Hashrate erstmals wieder abgenommen, was den Absturz der Kryptowährung wiederum deutlich verstärkt hat. Besonders im Hinblick auf das bevorstehende Halving, also die Halbierung der Anstiegsrate von Bitcoin, war dies umso ärgerlicher.

Um einen genaueren Einblick zu bekommen, wie sich die Krise auf die Mining-Branche ausgewirkt hat, hat Cointelegraph Phil Salter, einen der führenden Köpfe, befragt.

Ein Teufelskreis

Auf die Frage, inwiefern die Miner bei dem Kursabsturz eine Rolle gespielt haben, erklärt Salter:

„Das ist nicht anders als auf den Aktienmärkten. Man muss alles verkaufen, um die Betriebskosten zu decken und Schulden abbezahlen zu können. Als Miner hat man viele Verpflichtungen, darunter zum Beispiel die Stromkosten und Betriebskosten. Zudem zahlt man in US-Dollar und wenn der Kurs von Bitcoin runtergeht, muss man umso mehr Bitcoin abverkaufen, um die Kosten zu tragen.“

Bis zu einem gewissen Punkt ergibt sich daraus ein Teufelskreis, denn wenn Miner wegen fallenden Kursen mehr Bitcoin verkaufen müssen, entsteht wiederum ein Überangebot, das den Kurs noch weiter nach unten drückt. Allerdings gibt es einen Punkt, an dem es für die Miner mehr Sinn macht, ihren Betrieb einzustellen und abzuwarten, bis sich der Kurs wieder erholt.  

Krise könnte zum Vorteil werden

Trotz dieser Misere sieht Salter Licht am Ende des Tunnels. Angesprochen auf das viel beschworene Narrativ von Bitcoin als digitalem Gold zeigt er sich zuversichtlich, dass die marktführende Kryptowährung gegebenenfalls sogar von der Krise profitieren kann:

„Wenn die Wirtschaftskrise eingeschränkt werden kann, dann entsteht für Bitcoin kein wirklicher Vorteil. Sollte es jedoch zu einem vollständigen Zusammenbruch kommen, dann wird das Interesse an Bitcoin plötzlich explodieren. Es wird dann als Absicherungsmittel gegen das Bankensystem gebraucht. Je skeptischer die Menschen dem alten Wirtschaftssystem gegenüberstehen, desto besser ist das für Bitcoin.“

Im Vorlauf auf das nächste Bitcoin-Halving, das nur noch 53 Tage entfernt ist, könnte sich also noch ein sehr spannendes Szenario entwickeln.