Die fraktionslose Bundestagsabgeordnete und Krypto-Aktivistin Joana Cotar hat die Regierung aufgefordert, ihre „überstürzten“ Bitcoin-Verkäufe zu stoppen und den Bitcoin stattdessen als „strategische Reservewährung“ einzuführen, um sich gegen Risiken im traditionellen Finanzsystem abzusichern.

„Ich fordere Sie auf, von einer übereilten Veräußerung des staatlichen Abstand zu nehmen“, schrieb die Politikerin am 4. Juli entsprechend in Richtung Bundesregierung.

Cotar meint, dass Bitcoin Deutschland vielmehr dabei helfen könnte, das Staatsvermögen zu diversifizieren, sich gegen Inflation und Währungsabwertung abzusichern und die Innovation im Land zu fördern.

Ein weiterer Abverkauf sei nicht „vernünftig“ und für das Land „kontraproduktiv“, so Cotar, die den Brief auch dazu nutzte, die führenden Politiker der Ampel-Regierung zur Veranstaltung „Bitcoin-Strategien für Nationalstaaten“ im Oktober 2023 einzuladen.

Quelle: Joana Cotar

Laut dem Kryptowährungs-Informationsdienst Arkham Intelligence hat die deutsche Regierung seit dem 19. Juni 7.583 Bitcoin im Wert von 434,9 Millionen US-Dollar verkauft.

Beim jüngsten Abverkauf wurden am 4. Juli 172 Millionen US-Dollar an die Kryptobörsen Coinbase, Kraken und Bitstamp überwiesen.

Die Bundesregierung besitzt nun „nur noch“ 42.274 Bitcoin im Wert von 2,4 Milliarden US-Dollar in ihren bekannten Wallets.

Cotar möchte, dass der Massenverkauf jetzt aufhört, und betont, dass Bitcoin die wirtschaftliche Unabhängigkeit des Landes stärken und seine Widerstandsfähigkeit gegenüber externen finanziellen Unsicherheiten erhöhen könnte.

Brief von Joana Cotar an die Bundesregierung. Quelle: Joana Cotar

„Anstatt zu veräußern, empfehle ich die Entwicklung einer umfassenden Bitcoin-Strategie. Diese könnte beinhalten, Bitcoin in der Staatskasse zu halten, Bitcoin-Anleihen auszugeben oder ein günstiges regulatorisches Umfeld zu schaffen“, sagte die Bundestagsabgeordnete.

Teil dieser Bitcoin-Strategie wäre die Schaffung eines rechtlichen Rahmens, um Bitcoin-basierte Innovationen zu fördern und weltweit Spitzenkräfte anzuziehen.

Die Bundesregierung hat bisher nicht bestätigt, ob sie beabsichtigt, auch den Rest ihrer Bitcoin zu verkaufen.

Deutschland hat jedoch bereits einen interessierten Käufer, da der Tron-Gründer Justin Sun kürzlich angeboten hat, Bitcoin im Wert von 2,3 US-Dollar zu kaufen, um die Auswirkungen auf den Kryptomarkt zu minimieren.

Der anhaltende Bitcoin-Verkauf von Deutschland und die bevorstehenden Rückzahlungen der ehemaligen Kryptobörse Mt. Gox in Höhe von 9 Milliarden US-Dollar an ihre Gläubiger wurden maßgeblich für den aktuellen Kurseinbruch von Bitcoin verantwortlich gemacht.

Der Bitcoin-Kurs liegt derzeit bei 57.810 US-Dollar, was einem Rückgang von 6 % in der letzten Woche und 18 % im letzten Monat entspricht.

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