• Der Minister für Digital- und Finanzdienstleistungen in Gibraltar hält Bitcoin, damit seine Kinder später etwas davon haben.
  • Er erwartet, dass die Bitcoin-Akzeptanz weiter steigen wird und Gibraltar sich als Standort für Krypto-Unternehmen etablieren wird.
  • Krypto-Firmen können hier den Bärenmarkt gut überstehen und in Bullenmärkten dann profitieren.

Gibraltar gilt als kommender Hotspot für die Akzeptanz von Kryptowährungen.

In einem Interview mit Cointelegraph erläuterte Albert Isola, Minister für Digital- und Finanzdienstleistungen der Regierung von Gibraltar, wie die Region mit Kryptowährungen umgeht und wie er es persönlich mit Investments hält. 

Isola spielte eine entscheidende Rolle bei der Ausarbeitung des Rechtsrahmens, der speziell für die Distributed-Ledger-Technologie (DLT) in Gibraltar geschaffen wurde. Er ist zudem auch ein Bitcoiner.

Isola (links) vor einem Bild der Halbinsel Gibraltar ("The Rock").

In seinem Büro in Gibraltar wurde er von Joe Hall interviewt und sagte dabei: "Ich habe Bitcoin." Er erklärte weiter:

"Ich bin noch nicht so weit, dass ich ihn regelmäßig benutze, ich möchte ihn eher für meine Kinder kaufen, damit sie in den kommenden Jahren davon profitieren. Ich fasse ihn nicht an."

Bitcoin (BTC) kann man nun zwar in einem der Costa Coffee's als Zahlungsmittel verwenden, aber das sei nicht so wirklich etwas für ihn. Er erklärte aber, die Akzeptanz von Bitcoin werde zunehmen, "da mehr und mehr Regionen ihn regulieren":

"Ich bin noch nicht so weit, dass ich ihn regelmäßig benutze, ich möchte ihn eher für meine Kinder kaufen, damit sie in den kommenden Jahren davon profitieren. Ich fasse ihn nicht an."

Gibraltar ist ein attraktiver Rechtsraum für Kryptounternehmen. Seit 2018, als das Gesetz zur Distributed-Ledger-Technologie (DLT) in Kraft getreten ist, ziehen immer mehr Unternehmen diese Region in Betracht. Obi Nwosu, Mitbegründer und CEO von Fedi, sagte gegenüber Cointelegraph: "Im Bereich der regulierten Regionen war Gibraltar schon immer am interessantesten." Er brachte Coinfloor (heute CoinCorner) vor vier Jahren nach Gibraltar und befolgte dabei die Vorschriften von 2018.

Xapo, eine Bitcoin-basierte Privatbank, hat kürzlich beschlossen, eine internationale Niederlassung in Gibraltar zu eröffnen. Der CEO Wences Casares hat sich nach viel Überzeugungsarbeit bei Silicon-Valley-Führungskräften als "Patient Zero" einen Namen gemacht. Die Xapo-Büros wurden aus den Überresten der alten militärischen Verteidigungsanlagen von Gibraltar aufgebaut. Die Mauerbefestigungsanlagen aus dem Jahr 711, die ältesten Wälle in Gibraltar, verteidigen heute den Weinkeller der Niederlassung.

Tür zum Weinkeller von Xapo. Die Mauern sind 1.300 Jahre alt. 

Trotz seiner geringen Einwohnerzahl von 35.000 ist die Region im Bereich der Kryptowährungen sehr erfolgreich. Kryptounternehmen wie Damex und Tap.global sind oder waren in dem kleinen Land vertreten. Außerdem schloss die mexikanische Börse Bitso Ende letzten Jahres eine Partnerschaft mit Gibraltar, um Behördendienste zu digitalisieren.

Die Regulierung ist "kein Witz, denn sie ist partnerschaftlich", so Anouska Streets, technologischer Leiter bei Xapo, gegenüber Cointelegraph. Gibraltar hat in den letzten Monaten Vorschriften zur Bekämpfung von Marktmissbrauch eingeführt. Isola bekräftigte das auch nochmal:

"Wenn DLT-Unternehmen nicht bereit sind, die von uns angestrebten Regulierungs- und Qualitätsstandards zu erfüllen, werden sie keine Lizenz erhalten."

Im Jahr 2014 hat die Regierung diese strenge, aber auf Partnerschaft ausgerichtete Herangehensweise auf den Glücksspielbereich angewandt. Derzeit werden etwa 75 Prozent des Online-Glücksspiels von Gibraltar aus abgewickelt. Den Großteil machen etwa 15 Unternehmen aus, wie Isola weiter erklärte.

Isola leitete auch die Glücksspiel- und Handelsaktivitäten auf The Rock. 

 

2018 war der letzte Bärenmarkt im Bitcoin- und Kryptowährungsraum, in dem auch die DLT-Regulierung ausgearbeitet wurde. Im anschließenden Bullenmarkt in den Jahren 2020 und 2021 profitierte Gibraltar davon. Im Bärenmarkt 2022 sind die Unternehmen in Gibraltar "sehr gut positioniert, um die Vorteile des Aufschwungs nutzen zu können und sich gleichzeitig im Bärenmarkt zurechtzufinden":

"Ich denke, unsere DLT-Firmen sind gut positioniert, um die Stürme zu überstehen und dann von den Anstiegen zu profitieren, wenn sie kommen."

Bitcoin-Unternehmen profitieren von Gibraltars Regulierungsansatz und Isola könnte angesichts der jüngsten Bitcoin-Bärenmarktrallye tatsächlich gut daran tun, wenn er seine Bitcoin für die nächste Generation aufbewahrt.