Die Kryptobörsen BTCXIndia und ETHEXIndia haben ihre Kunden per E-Mail darüber informiert, dass sie den Handel einstellen. Als Grund dafür nannten sie den "Druck" auf ihr Geschäft durch die Regierungsmaßnahmen. Diese haben auf Krypto eine abschreckende Wirkung. Das geht aus einem Bericht der lokalen Wirtschaftszeitung Economic Times von gestern, 28. Februar, hervor.

Die Websites von BTCXIndia und ETHEXIndia zeigen derzeit eine Kundenbenachrichtigung an, die darauf hinweist, dass alle Einzahlungen, die nach dem 1. Januar eingehen, automatisch auf das Bankkonto des Anlegers zurückgeschickt werden.

Laut der E-Mail, wurde BTCXIndia im Jahr 2014 eröffnet und zwei Jahre später hat die Börse dann ETHEXIndia eröffnet.

BTCXIndia-Kunden haben die Mitteilung bekommen, dass sie bis zum 4. März 2018 ihr Geld, das sie in Bitcoin (BTC), Ripple (XRP) oder Rupie (INR) besitzen, abheben sollten, bevor eine Jahresgebühr für die Wallet-Wartung zur Anwendung kommt. Der Ripple/INR-Handel der Börse wird am 5. März eingestellt.

Es gibt keine Handelsdaten für BTCXIndia, die auf CoinMarketCap aufgeführt sind.

ETHEXIndia-Kunden haben die Mitteilung bekommen, dass sie bis zum 28. Februar ihr Geld, das sie in Rupien oder  Ethereum (ETH) besitzen, abheben sollten und dass der Handel heute, 1. März 2018, eingestellt wird. ETEXIndia ist hinsichtlich des 24-Stunden-Handelsumfangs derzeit auf Platz 163 bei CoinMarketCap. Dabei beträgt der 24-Stunden-Handelsumfang bei Redaktionsschluss rund 12.907 Euro.

BTCXIndias E-Mail nennt die Rede des indischen Finanzministers vom 1. Februar als Grund für die Einstellung ihres Kryptohandels an. Darin hat dieser negativ über die Nutzung von Krypto bei "illegalen Aktivitäten" gesprochen.

"Aus der Haushaltsrede hörten wir heraus, dass die indische Regierung vom Kryptowährungshandel abschrecken möchte. Dies wurde auch im letzten Jahr durch die Maßnahmen der Regierung deutlich und hat unser Geschäft stark unter Druck gesetzt. Dadurch sind wir in einer Position, in der wir nicht länger glauben, dass wir unser Geschäft professionell weiterführen zu können.

Bis für Token auf öffentlichen Blockchains neue Regeln eingeführt sind, werden wir den Handel (für den Kurs von XRP/INR) einstellen. Wir werden uns nun vollständig auf unsere Beratungstätigkeit im Rahmen von genehmigten Blockchains konzentrieren."

Der indische Finanzminister hat bereits im Dezember vergangenen Jahres Bitcoin als "Ponzi-Schema" bezeichnet. Im Januar 2018 haben mehrere große Banken in Indien zudem auch Krypto-Konten eingeschränkt oder gesperrt und dabei das Risiko von illegalen Transaktionen als Grund genannt.

Nachdem Medien die Rede vom 1. Februar als ein Krypto-Verbot im Land missverstanden hatten - was nicht der Fall war - sprach ein Cointelegraph-Reporter mit den Managern von drei der größten Börsen Indiens. Alle haben mit den Gerüchten aufgeräumt, dass ein echtes Krypto-Verbot unmittelbar bevorsteht. Das indische Finanzministerium hat ebenfalls betont, dass es im Land kein aktives Kryptoverbot gibt.

BTCXIndia schloss ihre E-Mail mit der Nachricht, dass sie am 9. März ihre eigenen Blockchain-Labore, Schain Labs, starten will. Sie hoffen damit, der Regierung zeigen zu können, welche "riesigen Vorteile Indien aus der Blockchain-Technologie ziehen kann und schließlich auch eine progressive und klare Regulierung für den öffentlichen Blockchain-Raum unterstützen kann."

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