Das deutsche Krypto-Projekt IOTA hat das „Chrysalis“ Upgrade erfolgreich abgeschlossen. Durch das Upgrade soll das IOTA-Netzwerk nun in der Lage sein, bis zu 1.000 Transaktionen pro Sekunde (TPS) abzuwickeln. Damit ist es fast 50-mal schneller als zuvor, als die Höchstgeschwindigkeit bei 20 TPS lag.

Laut einem Blogeintrag der IOTA Foundation vom 19. August, ist IOTA 1.5 bzw. Chrysalis jetzt live. Dabei soll das Upgrade nur ein Zwischenschritt auf dem Weg zur Entfernung des sogenannten Coordinators sein. Der von den IOTA-Entwicklern verwaltete Coordinator ist eine zentrale Instanz, die Checkpoints im Transaktionsverlauf des Netzwerks setzt. Durch dessen Entfernung soll IOTA zukünftig vollständig dezentralisiert sein, wie es bei anderen Blockchain-Projekten üblich ist.

Durch Chrysalis hat sich die Bestätigungszeit für Token-Transfers im IOTA-Mainnet auf bis zu vier Sekunden verringert, was knapp 8-mal so schnell ist wie zuvor.

Es ist denkbar, dass das Netzwerk sogar schneller operiert als 1.000 TPS, da die IOTA-Community in vorherigen Tests Spitzenwerte von 1.500 TPS erreichen konnte.

Fleißige IOTA-Bienchen wollen den „Honig“

Chrysalis ist Phase 1 von „Coordicide“, also der Entfernung des Coordinators. Phase 2 soll noch Ende 2020 eingeläutet werden. In Phase 2 werden unter anderem „ein neues Signing-Verfahren, mehrfach nutzbare Adressen, UTXO, eine neue Node-API, eine neue Client-Library-API sowie eine neue Wallet für Desktop und Smartphone eingeführt“.

Auf dem Testnetzwerk wird das bevorstehende Upgrade wiederum in drei Stufen unterteilt, die nach den verschiedenen Phasen der Honiggewinnung benannt sind: Pollen, Nectar und Honey.

IOTA hatte im Juni bekanntgegeben, dass Pollen, also die erste Testphase, bereits in Gang gesetzt wurde, wohingegen Nectar im vierten Quartal gestartet werden soll. Hier sollen die neuen Coordicide-Module dann vollumfänglich eingebaut werden, um diese zunächst im Testnet auf Fehler zu untersuchen, ehe das Upgrade später auf das Mainnet kommt. In diesem Testlauf können die Teilnehmer „Nectar“, also Belohnungen, verdienen, indem sie Fehler finden und etwaige Sicherheitslücken melden.

In der letzten Testphase für IOTA 2.0, genannt „Honey“, werden die finalen Versionen der Coordicide-Module eingespielt und einer abschließenden Prüfung unterzogen. In diesem Zustand wäre das IOTA-Netzwerk dann vollständig dezentralisiert. Das Upgrade auf Version 2.0 soll auf dem Mainnet Anfang 2021 erfolgen.