Im Rahmen der „Ethereum in the Enterprise — Asia Pacific 2020“ Konferenz vom 3. Dezember prognostizierte ConsenSys-Gründer Josephy Lubin, dass Eth2 „in nicht allzu ferner Zukunft“ Ethereum absorbieren wird.

„Die Leute im Ökosystem, die Bescheid wissen, sind sehr optimistisch, dass jetzt alles ganz schnell gehen kann, weil der wirklich komplizierte Teil mit Phase 0 erledigt wurde“, wie Lubin meint.

Während es zunächst immer hieß, dass der Umstieg auf Ethereum 2.0 in abgetrennten „Phasen“ stattfinden würde, gibt Lubin nun an, dass alle weiteren Schritte „parallel laufen“ könnten. Dies würde bedeuten, dass das lang ersehnte Upgrade von Ethereum schon viel eher kommen könnte als von vielen erwartet:

„Es ist sehr wahrscheinlich, dass wir große Datenmengen in Form von Shards bekommen werden, und dass viele wichtige Funktionen von Ethereum 1 auf Ethereum 2.0 verlagert werden. Ethereum 2.0 absorbiert Ethereum 1 dann quasi in nicht allzu ferner Zukunft.“

Lubin geht davon aus, dass die nächste Phase von Eth2 schon in den nächsten 9 bis 12 Monaten angeschlossen sein könnte. Die dramatisch steigende Verfügbarkeit von Daten könnte dabei dafür sorgen, dass die sogenannten Layer-2-Netzwerke „die Anzahl ihrer Transaktionen pro Sekunde signifikant steigern könnten“.

„Ethereum 2.0 schafft eine massive Verbesserung der Skalierbarkeit, wobei wir für Layer-2-Netzwerken schon jetzt eine deutlich bessere Skalierbarkeit sehen.“

Darüber hinaus gab Lubin auf der Konferenz an, dass ConsenSys mit verschiedenen Zentralbanken an Digitalwährungen und Zahlungsprojekten arbeitet, darunter zum Beispiel mit der Währungsaufsicht von Hongkong, sowie mit den Zentralbanken von Thailand und Australien.

„Einer der wichtigsten Anwendungsbereiche sind die grenzübergreifenden Zahlungen, denn die Netzwerke der beteiligten Banken und die gesamte Zahlungsinfrastruktur ist hier sehr langsam und kostenintensiv“, wie er in diesem Zusammenhang erklärt.

„Retail-Zahlungen sind ein interessantes Feld. ConsenSys hat eine Architektur entwickelt, die 20.000 Transaktionen pro Sekunde auf einem Ethereum-basierten Netzwerk abwickeln kann.“

„Wir sind mit einige großen Zahlungsdienstleistern im Gespräch, die diese Technologie nutzen wollen, und auch von Zentralbanken werden einige unserer Technologien schon eingesetzt“, so Lubin abschließend.