Der Tron Gründer Justin Sun will 1 Mio. US-Dollar an Greta Thunberg und ihre Fridays for Future Bewegung spenden, um damit den Kampf gegen den Klimawandel zu unterstützen.

Im Nachgang zu den enttäuschenden Ergebnissen der UN-Klimakonferenz 2019 (COP25) in Madrid schrieb Sun am 18. Dezember auf Twitter:

„Als Jungunternehmer teile ich die Leidenschaft von @GretaThunberg, unsere Welt verbessern zu wollen. Krypto wird durch Blockchain-basierte Zahlungsabwicklungen maßgeblich dazu beitragen, dass der CO2-Ausstoß sinkt. Im Zuge dessen möchte ich persönlich 1 Mio. US-Dollar an @GretaThunberg spenden, um ihre Sache zu unterstützen. #cop25

Klimakonferenz enttäuscht

Die jüngste UN-Klimakonferenz war zwar ein Meilenstein hinsichtlich des Umfangs der multilateralen Verhandlungen, allerdings endete sie letztendlich bei vielen wichtigen Fragen nur in unbefriedigenden Kompromisslösungen, allen voran bei der Festlegung neuer Bestimmungen für den Emissionshandel und bei der Aushandlung schärferer Grenzwerte für den CO2-Ausstoß.

Die Financial Times ging sogar so weit, dass sie die letzten Verhandlungsstunden als „Zankerei“ bezeichnet, bei der besonders die USA und China nur zu halbherzigen Zugeständnissen bereit waren. Im Anschluss an die vereinbarte Kompromisslösung wurden allerdings auch Vorwürfe gegen Australien und Brasilien laut, die sich ebenfalls gegen härtere Vorgaben gewehrt hätten.

UN-Generalsekretär Antonio Guterres machte dementsprechend am 15. Dezember auf Twitter seiner Enttäuschung Luft:

„Die internationale Gemeinschaft hat eine große Chance verstreichen lassen, um gemeinsam gegen den Klimawandel vorzugehen.“

Greta die Marionette?

Trotz der guten Absichten der jungen Schwedin, die sich für die Rettung des Klimas einsetzt, wurde die geplante Spende von Justin Sun auf Twitter auch sehr negativ aufgefasst. So bezeichneten sie einige Teile der Krypto-Community als „Werbefigur“ oder „Marionette“ der Klimaschützer. Außerdem würde sie es nicht verdienen, überhaupt von der Krypto-Community erwähnt zu werden. Viele nannten sie sogar eine Betrügerin oder eine „linke Spinnerin, die von Soros finanziert wird.“

Auch an der geplanten Spende von Justin Sun ließen viele Krypto-Nutzer kein gutes Haar. So werfen sie diesem vor, zu versuchen, aus dem „Zwang zum Klimaschutz“ Kapital schlagen zu wollen. Andere sehen in seinem Tweet wiederum den Versuch, seine Tron-Kryptowährung in den Vordergrund zu spielen.

Kryptos for Future

Wie Cointelegraph berichtet hatte, gibt es immer mehr Projekte, die die Blockchain-Technologie für den Emissionshandel von CO2 einsetzen. Darunter zum Beispiel die Blockchain-basierte Handelsplattform AirCarbon, die im Oktober ihren Betrieb aufgenommen hat.

Die FDP hat derweil vorgeschlagen, eine Kryptowährung einzuführen, die Maßnahmen zum Klimaschutz belohnen, indem sie gegen Emissionszertifikate eintauschbar ist.

Bitcoin wohl doch kein Klima-Killer

Obwohl Sun in Kryptowährungen langfristig zwar einen Weg sieht, um den CO2-Ausstoß zu verringern, wurde Bitcoin in der Vergangenheit immer wieder dafür kritisiert, mit seinem hohen Energieaufwand fürs Mining den Klimawandel vielmehr zu verstärken. Eine neue Studie widerspricht dieser These allerdings, da sie aufzeigt, dass das Mining weniger schädlich für die Umwelt ist, als bisher gedacht.

Eine weitere Studie hatte im Juni ergeben, dass 74,1% des für Bitcoin-Mining verwendeten Stroms aus erneuerbaren Energien stammt. Andere Experten sehen es ebenfalls als wichtiger an, woher Strom stammt und nicht wieviel davon verbraucht wird.

Melde dich bei unseren Sozialen Medien an, um nichts zu verpassen: X, YouTube, Instagram und Telegram – aktuelle Nachrichten, Analysen, Expertenmeinungen und Interviews mit Fokus auf die DACH-Region.