Im Interview mit Yahoo Finance vom heutigen 6. Dezember hat der prominente Investor Kevin O’Leary – der aus der amerikanischen Version der Sendung „Höhle der Löwen“ (Shark Tank) bekannt ist – dafür plädiert, dass auch für den gescholtenen ehemaligen FTX-Chef Sam Bankman-Fried zunächst die Unschuldsvermutung gelten sollte.
O’Leary fordert, dass es zunächst eine vollumfängliche wirtschaftliche Aufarbeitung geben müsse, um nachvollziehen zu können, wo die Kunden- und Investorengelder hingeflossen sind bzw. wie diese zurückgeholt werden können.
The narrative on the @FTX_Official situation is quickly changing from "throw everyone in jail" to "where is my money?" Time for a forensic audit and some facts! pic.twitter.com/MdHy4Dqt5F
— Kevin O'Leary aka Mr. Wonderful (@kevinolearytv) December 6, 2022
Am 30. November und 1. Dezember hatte Bankman-Fried in mehreren Interviews erklärt, dass er sich nicht des Betrugs schuldig gemacht habe. Die Krypto-Community hat auf diese Beteuerungen überaus kritisch reagiert, nichtsdestotrotz pflichtet O’Leary dem früheren FTX-Chef bei, denn dieser sei „unschuldig, bis seine Schuld bewiesen ist“. Dahingehend führt er aus:
“I am of the ilk and of the group of people that says, ‘You’re innocent until proven guilty.’ That’s what I believe. And I want the facts. And so, if you tell me that you didn’t — you did or didn’t do something, I’m going to believe you until I find out it’s a falsehood.”
In diesem Kontext gibt O’Leary zu bedenken, dass die Transaktionen der Krypto-Handelsplattform wegen der Blockchain-Technologie „zu 100 % nachvollziehbar“ sind. Sobald die entsprechenden Daten verfügbar gemacht und prüft wurden, würde deshalb die Wahrheit über die FTX ans Tageslicht kommen. Sollten sich dabei etwaige Straftaten herausstellen, müssten diese natürlich mit der vollen Härte des Gesetzes verfolgt werden.
Aus diesem Grund ist der prominente Finanzexperte zuversichtlich, dass Anleger und Investoren zumindest einen Teil ihres Geldes zurückbekommen werden.
„Wir werden unser Geld zurückbekommen“, so O’Leary. Und weiter: „Das wird so kommen. Ich bin nicht der einzige institutionelle Investor, der betroffen ist. Wir wollen alle, dass uns der Weg dahin aufgezeigt wird. Wir brauchen diesen Weg, aber wir haben ihn noch nicht.“
Vor der Insolvenz war die FTX die zweitgrößte Krypto-Handelsplattform überhaupt. Anfang November kam es dann zu einer Verkettung von Ereignissen, die die Plattform zur Abschaltung der Auszahlungen gezwungen hat. Im Zuge dieser Liquiditätskrise wurde letztendlich ein Insolvenzantrag nach Chapter 11 gestellt. Mehr als 1 Mio. Gläubiger sollen von der Zahlungsunfähigkeit der Börse betroffen sein.
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