Die Kryptobörse Kraken hat das israelische Start-up Capitalise.ai übernommen, eine No-Code-Plattform für die Automatisierung von Trading, die Befehle in natürlicher Sprache in ausführbare Handelsstrategien umwandelt. Der Kaufpreis wurde nicht bekannt gegeben. Die Technologie soll laut einem Blogbeitrag von Kraken vom 20. August noch in diesem Jahr in Kraken Pro integriert werden.

Capitalise.ai wurde 2015 gegründet und hat eine Plattform entwickelt, die alltägliche Texte in Handelsstrategien umwandelt und die Ausführung von Transaktionen an Aktien-, Krypto-, Devisen-, Termin- und Optionsmärkten unterstützt. Nach der Integration können Kraken Pro-Nutzer ganz ohne Programmierkenntnisse Trades für digitale und traditionelle Märkte entwerfen, testen und automatisieren.

„Diese Übernahme bietet Kraken Pro-Kunden eine neue Möglichkeit, Ideen in Echtzeit umzusetzen“, betonte Shannon Kurtas, die Leiterin für Börsengeschäfte bei Kraken. Sie erklärte, dass das System darauf abzielt, fortgeschrittene Strategien einem breiteren Spektrum von Nutzern zugänglich zu machen.

Dieser Schritt folgt auf den Kauf der US-Futures-Plattform NinjaTrader durch Kraken im März für 1,5 Milliarden US-Dollar.

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Krypto-Firmen kämpfen um KI-Start-ups

Große Kryptobörsen, Analyseunternehmen und Miner erwerben zunehmend KI-Unternehmen, was den Trend unterstreicht, dass Künstliche Intelligenz (KI) zu einem zentralen Bestandteil im Trading, bei der Compliance und der Infrastruktur wird.

Am 13. Januar hat das Blockchain-Analyseunternehmen Chainalysis das KI-gestützte Start-up Alterya, das sich auf Betrugserkennung spezialisiert hat, für rund 150 Millionen US-Dollar übernommen. Das Echtzeit-Überwachungssystem von Alterya dient dazu, verdächtige Aktivitäten zu melden und damit die Compliance-Tools für Banken und Aufsichtsbehörden zu stärken.

Später im selben Monat kaufte die Web3-Super-App xPortal das deutsche Start-up Alphalink, das sich auf KI-gesteuerte mobile Schnittstellen für Kryptowährungen spezialisiert hat. Durch die Übernahme wurde das Team von Alphalink in das Unternehmen integriert, um die KI-Tools von xPortal für DeFi und digitale Identitäten zu erweitern.

Die Übernahmeaktivitäten haben in den letzten Wochen an Dynamik gewonnen. Am 11. August gaben Tether und die Videoplattform Rumble ein gemeinsames Übernahmeangebot in Höhe von 1,17 Milliarden US-Dollar für das deutsche Unternehmen Northern Data bekannt, einem Anbieter von KI- und Computing-Infrastruktur. Durch die Übernahme würden die GPU-Cloud- und Rechenzentrumssparten von Northern Data in Rumble integriert, wobei Tether sich zu mehrjährigen GPU-Käufen verpflichtet.

Am selben Tag schloss der Bitcoin-Miner MARA Holdings einen Vertrag über 168 Millionen US-Dollar zum Erwerb einer 64-prozentigen Beteiligung an dem französischen KI-Unternehmen Exaion, einer Tochtergesellschaft des staatlichen Energieversorgers EDF, ab. Das Hochleistungsrechnergeschäft von Exaion arbeitet mit Nvidia und Deloitte zusammen, und der Vertrag enthält eine Option für MARA, seine Beteiligung bis 2027 auf 75 % zu erhöhen.

Nicht alle Unternehmen kaufen sich jedoch ein. Im Juli entschied sich Coinbase für eine Partnerschaft statt einer Übernahme und ging eine Zusammenarbeit mit Perplexity AI ein, um seine COIN50-Indexdaten in die KI-Suchmaschine einzuspeisen – ein Schritt in Richtung der Einbettung von Kryptodaten in Echtzeit-KI-Antworten.