Am 8. Juni wurden 27.000 Bitcoin (BTC mehr  von Börsen abgezogen als eingezahlt wurden. Das letzte Mal, als es einen so beträchtlichen Abfluss gab, ist Bitcoin um 88 Prozent gestiegen.

Seit dem Schwarzen Donnerstag hat sich der Trend, Vermögenswerte von zentralisierten Börsen zu nehmen, verstärkt. Die Menge an Bitcoin, die gestern abgezogen wurde, ist jedoch selbst im Kontext dieses Trends äußerst große. Insgesamt flossen Bitcoin im Wert von 265 Mio. US-Dollar ab.

Täglicher Bitcoin-Fluss auf Börsen

Täglicher Bitcoin-Fluss auf Börsen Quelle: Glassnode.

Die Logik der Hodler

Am 19. März zogen die Benutzer 31.000 BTC (198 Mio. US-Dollar) ab. Am 24. März dann weitere 27.000 BTC (180 Mio. US-Dollar). Der Bitcoin-Kurs lag am 18. März bei 5.238 US-Dollar. Bis zum 7. Mai ist er auf 9.892 US-Dollar gestiegen.

Wie könnte der Zusammenhang oder gar die logische Kette zwischen den Nutzern, die Geld von Börsen abziehen, und dem BTC-Kurs aussehen? Wenn ein Benutzer plant, seine Bitcoin in naher Zukunft zu verkaufen, lässt er sie an einer Börse.

18,000 US-Dollar bis August?

Umgekehrt ist es sehr wahrscheinlich, dass derselbe Nutzer, wenn er einen Kursanstieg erwartet, sein Geld zur sicheren, langfristigen Verwahrung in eine eigene Wallet ablegt. Wenn mehr Bitcoin aus dem kurzfristigen Umlaufangebot genommen werden, tendiert der Kurs dazu, zu steigen. Allerdings nur, wenn die Nachfrage gleich bleibt. 

Auf Märkten spielen jedoch immer mehr als nur ein Faktor eine Rolle beim Kurs.

Börsenfluss Bitcoin 7-Tages-Durchschnitt

Börsenfluss Bitcoin 7-Tages-Durchschnitt Quelle: Glassnode.

Betrachtet man den 7-Tages-Durchschnitt seit dem Schwarzen Donnerstag, ist er kaum über die Wasserlinie geklettert. Das deutet auf eine langfristige Hodler-Stimmung unter Krypto-Investoren hin.

Wenn wir den gleichen Anstieg wie beim letzten Mal sehen, dann würde der Preis von Bitcoin bis Ende Juli auf 18.000 US-Dollar klettern. Das würde sich mit den jüngsten Prognosen von Bloomberg decken.