Die E-Voting-Plattform von Luxoft ermöglicht erste Konsultativabstimmung auf Blockchain-Basis in der Schweizer Stadt Zug, so das Unternehmen in seiner Pressemitteilung gestern, am 25. Juni.

Entwickelt wurde das E-Voting-System in Zusammenarbeit mit der Stadt Zug und der Fakultät Informatik der Hochschule Luzern. Luxoft baute die Blockchain-basierte Lösung e-Vote, darunter die Plattform selbst, die Software und die Algorithmen, auf Grundlage von Hyperledger Fabric auf. Später wurde diese Lösung in die -basierte digitale ID-Registrierungs-Anwendung der Stadt Zug integriert. Mithilfe von uPort können die Bewohner der Stadt ihre Stimmen abgeben.  

Die E-Voting-Plattform von Luxoft soll laut Angaben des Unternehmens in Zukunft “Open Source” ausgestaltet werden. Das bedeutet, dass sie durch die Offenlegung des Quellcodes kostenlos von Dritten genutzt und weiterentwickelt werden kann. Vasily Suworow, Leiter der technologischen Abteilung bei Luxoft, sagte in der Pressemitteilung:

“Wir werden die E-Voting-Plattform zu einer Open-Source-Lösung machen, damit die Bürger verstehen können, wie diese Technologie aufgebaut ist und wie sie arbeitet”.

Vasily Suworow erklärte, dass Luxoft mit diesem Schritt Blockchain-basierte Anwendungen für Regierungen fördern will.

“Es bestehen Bedenken hinsichtlich des E-Voting-Ansatzes, da es um einen grundlegenden Mechanismus der direkten Demokratie geht. Aus diesem Grund sind wir der Auffassung, dass diese Technologie nicht im Besitz eines einzigen Unternehmens sein kann".

Durch Einsatz von Blockchain-Technologie ist eine Anonymisierung der abgegebenen Stimmen bei gleichzeitiger Legitimationsprüfung möglich. Stadtpräsident Dolfi Müller zeigte sich von dem System begeistert:

“Beim dezentralen E-Voting sind die Datensouveränität und die Transparenz für die Abstimmenden am höchsten, weil eine individuelle Nachvollziehbarkeit besteht”.

Wie Cointelegraph bereits Anfang Juni berichtete, führt die Stadt Zug seit gestern, 25. Juni, die erste Blockchain-basierte Konsultativabstimmung mit Hilfe ihrer digitalen ID (eID) durch. Die Abstimmung war von Stadtpräsident Dolfi Müller gestern am Montagvormittag eröffnet worden, bei der Inhaberinnen und Inhaber einer digitalen ID der Stadt Zug zwei Ja-/Nein-Fragen und eine Frage mit mehreren Antwortmöglichkeiten beantworten können. Das Ende der Abstimmung wurde für den 1. Juli 2018 angesetzt.

Die Bürgerinnen und Bürger werden auch gefragt, ob künftig ein Blockchain-basiertes eID-System für Volksabstimmungen genutzt werden soll. Da es sich bei der bevorstehenden Abstimmung um einen Probelauf handelt, sind die Ergebnisse für die Stadtverwaltung unverbindlich.

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