Die Regierung Südkoreas will umgerechnet rund 3 Mio. Euro investieren, um eine Blockchain-fähiges virtuelles Kraftwerk in der Stadt Busan einzurichten. Über diesen Plan wurde am Montag, 10. Dezember, in der südkoreanischen Zeitung Yonhap News Agency berichtet.

Busan, Südkoreas zweitgrößte Stadt nach Seoul, hat angekündigt, dass die Stadtverwaltung esich für ein Projekt zur Unterstützung einer innovativen Energiewirtschaft in der Region entschieden hat, bei dem sie ein virtuelles Kraftwerk auf Basis einer gemeinsamen Bürger-Blockchain entwickelt.

Berichten zufolge werde das Projekt 2019 bei einem nationalen Wettbewerb vertreten sein, der vom größten Elektroversorger in Südkorea, der Korea Electric Power Corporation (KEPCO), veranstaltet wird.

Ein virtuelles Kraftwerk per Definition ein Cloud-basiertes dezentrales Kraftwerk, das die Leerkapazitäten mehrerer Energieressourcen nutzt, um die Stromerzeugung zu optimieren.

Das kürzlich angekündigte Projekt für ein Blockchain-betriebenes virtuelles Kraftwerk soll Stromquellen wie Fabriken und öffentliche Einrichtungen des Energiespeichersystems (ESS) sowie Solarkraftwerke in der Region Busan bündeln.

Berichten zufolge wurde das Projekt von der Stadt Busan sowie von großen lokalen Unternehmen und Institutionen vorgeschlagen. Darunter waren Unternehmen, wie etwa die Pusan National University (PNU), das Energieunternehmen Nuri Telecom, Busan City Gas und das Immobilienunternehmen Korea Industrial Complex Corporation.

Die Stadt Busan hat bereits aktiv Blockchain-Technologie entwickelt und gefördert, wie die koreanische Nachrichtenagentur TokenPost berichtet.

Anfang des Jahres soll Yoo Jae-soo, der Wirtschaftsminister von Busan und ehemalige Generaldirektor für Finanzpolitik bei der Finanzaufsichtsbehörde FSC, eine Sitzung abgehalten haben, um über die Einrichtung einer Sonderzone in der Stadt zu diskutieren. Ziel dabei wäre es, ein freundliches Umfeld für die Entwicklung der Blockchain- und Kryptobranche zu schaffen.

Im Juni dieses Jahres hat eine südkoreanische IT-Regierungsbehörde - die Industry-SW ICT Convergence Association (WICA) - ebenfalls enthüllt, ein Blockchain-Zentrum in Busan nach dem Vorbild des Schweizer Crypto Valley einrichten zu wollen. Es sei eine südkoreanische Version des Zuger Crypto Valley in Haeundae geplant. Das ist ein wohlhabendes und touristisches Strandgebiet im Osten von Busan.

Die zweitgrößte Handelsbank des Landes, die Shinhan Bank, startete eine Blockchain-basierte Initiative für die internen Prozesse der Institution. Mit dieser soll die Zahl der menschlichen Fehler bei der Buchführung reduziert werden.

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