Fast zwei Drittel derjenigen, die sich um die Kryptowährungsagenten-Zertifizierung von Malta beworben haben, sind gescheitert. Und das obwohl die Prüfer in letzter Minute Änderungen vorgenommen und das Bewertungsschema etwas gelockert haben, so die englischsprachige Tageszeitung Times of Malta am 18. Oktober.
Seit dem Inkrafttreten des Gesetzes für virtuelle Finanzvermögenswerte (VFA) im vergangenen November ist diese Prüfung sowie eine Schulung für alle verpflichtend, die als "Agenten" im Krypto-Bereich arbeiten wollen.
"Agenten" bezieht sich hier auf Berufe, wie Anwälte, Buchhalter und Wirtschaftsprüfer, die möglicherweise zwischen den Betreibern des Initial Coin Offering (ICO) oder anderen Kryptowährungsanbietern und der Aufsichtsbehörde der Insel, der Finanzdienstleistungsbehörde von Malta (MFSA), vermitteln möchten.
Laut Times of Malta haben rund 250 Personen die Prüfung abgelegt, die eine Reihe von Multiple-Choice-Fragen umfasste und zunächst mit "einem negativen Bewertungsschema" bewertet wurde. Da der Prozentsatz der erfolgreichen Kandidaten "extrem niedrig" war, haben die Prüfer Berichten zufolge in letzter Minute beschlossen, das Bewertungsschema zu überarbeiten. Dennoch lag die Erfolgsquote letzten Endes bei lediglich 39 Prozent.
Die Times of Malta berichtet außerdem, dass der Bewertungsprozess sowie die spontane Änderung des Bewertungsschemas viele angehende Praktiker "enttäuscht" hätten. Neben Einzelpersonen ist die VFA-Akkreditierung für alle Unternehmen verpflichtend, die Krypto-Vermögenswert-Dienstleistungen, darunter Anlageberatung oder Portfoliomanagement, anbieten wollen; Insbesondere ist sie für alle ICOs ein wesentlicher Aspekt, damit sie auf der Insel konform sind. Das umfasst die Token-Ausgabe, -Verkauf und -Handel.
Der Koordinator der Prüfung, das Institut für Finanzdienstleister, wollte sich Berichten zufolge nicht zu diesem Thema äußern.
Laut Times of Malta hieß es in einem MSFA-"Konsultationspapier", das Berichten zufolge Anfang September veröffentlicht wurde, es sei "offensichtlich geworden, dass bestimmte Branchenakteure noch nicht bereit sind, um eine Registrierung als VFA-Agenten zu erhalten". Außerdem hieß es, dass "eine bestehende Erwartungslücke geschlossen werden muss, insbesondere angesichts der Risiken diesem Sektor".
Aus diesem Grund hat die Aufsichtsbehörde Berichten zufolge vorgeschlagen, im Rahmen seiner VFA-Bewertung neben der obligatorischen "kontinuierlichen beruflichen Weiterbildung" und dem Bestehen der schriftlichen Zertifizierungsprüfung auch höhere Eigenkapitalanforderungen und regulatorische Gebühren einzuführen.
Malta hat sich einen guten Ruf erworben, weil dort ein robustes und transparentes Krypto-Regulierungsklima herrscht. Daher wird die Insel auch als "Blockchain-Insel" bezeichnet. Das VFA-Gesetz wurde im Juli 2018 im Rahmen einer breiteren Krypto- und Blockchain-Regulierung verabschiedet. Mit diesem ging auch das Gesetz der digitalen Innovationsbehörde und Gesetz über innovative technologische Maßnahmen und Dienste einher.
Ebenfalls im Juli berichtete Cointelegraph, dass die weltweit renommierte Chartered Financial Analyst (CFA)-Prüfung für die Prüfung im Jahr 2019 Kryptowährungen und Blockchain in den Lehrplan aufgenommen habe. Diese werden im Rahmen eines neuen Abschnitts namens "Fintech im Investment-Management" behandelt. Die CFA-Prüfung ist eine Prüfung für sehr erfahrene Finanzanalysten, die mit diesem Titel mindestens 4 Jahre Berufserfahrung und drei bestandene Examen nachweisen können.
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