Der Bitcoin-Kurs (BTC) befindet sich seit dem Allzeithoch von 69.000 US-Dollar am 10. November in einem Abwärtstrend. Dazu kam es, als es in einem Bericht über den Inflationsanstieg hieß, dass ein Anstieg um 6,2 Prozent in den Vereinigten Staaten erwartet werde. Diese Nachricht könnte für nicht-inflationäre Vermögenswerte zwar gut sein, aber die Ablehnung des physischen Bitcoin-ETFs von VanEck durch die US-Börsenaufsicht SEC am 12. November hat einige Anleger aufgeschreckt.

Bitcoin/USD-Kurs auf Coinbase. Quelle: TradingView

Die Ablehnung des ETF-Antrags wurde zwar allgemein erwartet, doch die Gründe, die die Aufsichtsbehörde angegeben hat, könnte für einige Anleger besorgniserregend gewesen sein. Die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC begründete ihre Ablehnung damit, dass Marktmanipulationen auf dem Bitcoin-Markt nicht vermieden werden können, da die Börsen nicht reguliert seien und ein hohes Handelsvolumen im Zusammenhang mit dem Stablecoin Tether (USDT) bestehe.

Es ist wichtig, die Marktstruktur insgesamt zu analysieren, vor allem wenn man bedenkt, dass die Anleger die Sitzungen der US-Zentralbank genau verfolgen. Unabhängig davon, wie groß das Ausmaß der bevorstehenden Reduzierung der Anleihe- und Wertpapierrückkäufe der US-Zentralbank sein wird, hat sich der Bitcoin in den letzten 12 Monaten ähnlich wie die Renditen der US-Staatsanleihen entwickelt.

Bitcoin/USD bei FTX (orange, links) im Vergleich zu den 10-Jahres-Renditen bei US-Staatsanleihen (blau, rechts). Quelle: TradingView

Diese enge Korrelation zeigt, wie maßgebend die Geldpolitik der Federal Reserve für risikoreichere Vermögenswerte, darunter auch Bitcoin, war. Außerdem erklärt der Rückgang der Renditen in den letzten drei Wochen von 1,64 auf 1,43 teilweise die Schwäche des Kryptomarktes.

Natürlich spielen auch andere Faktoren eine Rolle. Der Rückgang am 26. November war etwa in erster Linie auf Bedenken hinsichtlich der neuen COVID-19-Variante zurückzuführen. Auf den Derivatemärkten haben die Bären bei einem Bitcoin-Kurs unter 48.000 US-Dollar die Oberhand beim Verfall der BTC-Optionen im Wert von 755 Millionen US-Dollar am Freitag.

Bitcoin-Optionen und offenes Interesse für den 17. Dezember. Quelle: Coinglass.com

Auf den ersten Blick überragen die Kaufoptionen im Wert von 470 Millionen US-Dollar die Verkaufsoptionen im Wert von 285 Millionen US-Dollar, aber das Verhältnis von 1,64 zwischen Kauf- und Verkaufsoptionen ist trügerisch, da der Kursrückgang um 14 Prozent seit dem 30. November wahrscheinlich den Großteil der bullischen Wetten aus dem Weg räumen wird.

Bleibt der Bitcoin-Kurs beispielsweise am 17. November um 8:00 Uhr UTC unter 49.000 US-Dollar, werden bei Ablauf nur noch Kaufoptionen im Wert von 28 Millionen US-Dollar vorhanden sein. Es ist kein Vorteil, wenn man das Recht hat, Bitcoin für 49.000 US-Dollar zu kaufen, wenn er unter diesem Kurs liegt.

Bären mit Bitcoin-Kurs unter 57.000 US-Dollar zufrieden

Es gibt drei wahrscheinliche Szenarien, die beim Verfall der Optionen im Wert von 755 Millionen US-Dollar am Freitag eintreten könnten. Die Seite, die im Folgenden mehr hat, würde theoretisch Gewinn machen. Mit anderen Worten: Je nach Verfallskurs variiert die Anzahl der aktiv werdenden Call- (Kauf) und Put-Kontrakte (Verkauf):

  • Zwischen 45.000 US-Dollar und 47.000 US-Dollar: 110 Calls versus 2.400 Puts. Das Nettoergebnis beläuft sich auf 105 Millionen US-Dollar zugunsten der Put-Optionen (Bären).
  • Zwischen 47.000 US-Dollar und 48.000 US-Dollar: 280 Calls versus 1.900 Puts. Das Nettoergebnis beläuft sich auf 75 Millionen US-Dollar zugunsten der Put-Optionen (Bären).
  • Zwischen 48.000 US-Dollar und 50.000 US-Dollar: 1.190 Calls versus 1.130 Puts. Das Nettoergebnis ist ausgeglichen zwischen Kauf- und Verkaufsoptionen.

Bei dieser groben Schätzung geht man davon aus, dass Call-Optionen bei bullischen wetten und Put-Optionen ausschließlich bei neutralen bis bärischen wetten eingesetzt werden. Diese grobe Vereinfachung klammert jedoch komplexere Anlagestrategien aus.

Zum Beispiel könnte ein Händler eine Put-Option verkaufen und damit ein positives Engagement in Bitcoin (BTC) über einen bestimmten Kurs erreicht haben. Aber leider kann man diesen Effekt nicht so einfach schätzen.

48.000 US-Dollar oder mehr zum Ausgleich nötig

Die einzige Möglichkeit, mit der Bullen einen beträchtlichen Verlust beim Verfall der Optionen am 17. Dezember vermeiden können, ist, den Bitcoin-Kurs über 48.000 US-Dollar steigen zu lassen. Wenn die derzeitige negative Stimmung jedoch anhält, könnten die Bären den Kurs ganz leicht um 4 Prozent zurückgehen lassen und damit bis zu 105 Millionen US-Dollar gewinnen, wenn der Bitcoin-Kurs sich unter 47.000 US-Dollar hält

Derzeit begünstigen die Daten der Optionsmärkte leicht die Verkaufsoptionen. Das sorgt ebenfalls für einen möglichen negativen Druck.

Die Ansichten und Meinungen, die hier aufgeführt werden, sind ausschließlich die des Autoren und spiegeln nicht zwangsläufig auch die Ansichten von Cointelegraph wider. Jeder Investment - und Handelsschritt birgt ein Risiko. Recherchieren Sie gut, bevor eine Entscheidung treffen.