MasterCard ist laut dem Vize-Präsidenten von Mastercards Asia-Pacific-Geschäft offen gegenüber der Idee, in Zukunft von der Zentralbank ausgegebene nationale digitale Währungen zu verwenden. Das geht aus einem Bericht der Financial Times von heute, 19. März, hervor.

Der MasterCard Senior Chef Ari Sarker sagte gegenüber der Financial Times: "Wenn Regierungen nationale digitale Währungen erschaffen wollen, würden wir sie eher in einem freundlicheren Licht betrachten [im Vergleich zu Kryptowährungen im Allgemeinen]"

"Wenn sie von einer Regulierungsbehörde und dem Wert unterstützt wird . . . nicht anonym ist und alle regulatorischen Anforderungen erfüllt, wäre sie, denke ich, für uns interessanter."  

Ajay Banga, der CEO von MasterCard, hatte im vergangenen Herbst ebenfalls gesagt, dass MasterCard einen "Weg in das Spiel" für von der Regierung geschaffene digitale Währungen finden würde. Er hat außerdem alle anderen Kryptowährungen, die nicht von der Regierung unterstützt werden, als "Müll" bezeichnet.

Von der Regierung ausgegebene Währungen wurden in mehreren Ländern auf der ganzen Welt diskutiert. Doch bis jetzt wurde das zentralisierte Krypto-Phänomen von den meisten noch nicht realisiert. Das nennenswerteste Beispiel für eine erfolgreich veröffentlichte staatliche kryptowährung ist der venezolanische Petro, der vor Kurzem kontrovers veröffentlicht wurde.

Sarker sagte auch, dass MasterCard derzeit ein Bitcoin (BTC)-Pilotprogramm in Japan und Singapur betreibe. Dieses ermögliche BTC-Inhabern, Geld auf eine MasterCard auszahlen zu lassen. Außerdem beinhalte das Programm sowohl KYC- als auch AML-Komponenten:

"Wir betreiben keinen Handel mit Bitcoin über das MasterCard-Netzwerk [...] [Das Pilotprogramm] ist ein Zeh im Wasser, wir sind uns des Risikos für unseren Ruf voll bewusst."

Die Financial Times merkt an, dass sowohl MasterCard als auch Visa BTC-Käufe als "Cash-Transaktionen" "reklassifiziert" hätten. Das geht mit zusätzlichen Gebühren für ihre Krypto-Kunden einher.

Mastercard hatte im November letzten Jahres ein Patent für Sofortzahlungen mit Blockchain-Technologie angemeldet. Ein MasterCard-Sprecher erklärte, dass MasterCard Labs über 30 "Patente in Verbindung mit Blockchain-Technologie und Kryptowährung angemeldet hat":

"MasterCard Labs arbeitet an einer Blockchain-Technologie, die ein breites Spektrum von Anwendungsfällen abdeckt. Darunter auch unter anderem Interbank-Zahlungen von Unternehmen zu Unternehmen, die Nachverfolgung von Handelsfinanzierungsverpflichtungen entlang der Wertkette, der Austausch von Know-Your-Customer- und Anti-Geldwäsche-Daten zwischen vertrauenswürdigen Parteien und mehr."

Sarker fügte hinzu, dass MasterCard Pilotprogramme auch in Singapur und Australien betreibt, bei denen ein kontaktloses Zahlungsverkehrssystem getestet wird.

Vor Kurzem hat eine Reihe von Banken Krypto-Käufe mit Kreditkarten verboten. Darunter zum Beispiel die Lloyds Banking Group in Großbritannien und J.P. Morgan Chase, Citigroup und die Bank of America in den USA.