Michael Saylor, der CEO von MicroStrategy, nennt seine Beweggründe für die Gründung der „Bitcoin Mining Council“.

Der „Bitcoin-Mining-Rat“ wurde am 25. Mai gegründet, nachdem sich Saylor zuvor mit Elon Musk und Führungskräften von mehreren großen amerikanischen Mining-Firmen getroffen hatte. Die beteiligten Miner haben im Rahmen des Treffens zugesagt, für erhöhte Transparenz über den Einsatz erneuerbarer Energien zu sorgen, zudem wollen sie auch andere Mining-Unternehmen im Rest der Welt dazu animieren, es ihnen gleich zu tun.

Im Rahmen der Onlinekonferenz Consensus 2021 erklärte Saylor, dass der Rat ins Leben gerufen wurde, weil es dringend einer erhöhten Transparenz in der Mining-Branche bedarf, und der Einsatz von erneuerbaren Energien verstärkt gefördert werden müsse:

„Der einzige Grund, warum wir das Treffen organisiert haben, ist dass wir den Erfolg dieser dezentralisierten Kryptowährung sicherstellen wollten, und die Quelle dieser Dezentralisierung entspringt dem Verbrauch von Energie“, so Saylor. Dem fügt er an:

„Dabei haben wir gemerkt, dass die Bitcoin-Miner überhaupt nicht gut kommunizieren, welche Energien sie einsetzen. Zudem gibt es kein einheitliches Standardmodell bei der Energienutzung und es gibt auch noch kein einheitliches Modell für die Zukunft.“

Die „Bitcoin Mining Council“ ist allerdings auch umstritten, wobei Kritiker Parallelen zum Ölkartell OPEC ziehen. So gibt Marty Bent, einer der Mitgründer von Great American Mining, der mit seiner Mining-Firma selbst auf überschüssiges Erdgas setzt, zu bedenken, dass es 2017 mit dem „New York Agreement“ bereits einen ähnlichen Versuch der Konsensbildung in der Mining-Branche gab.

„Kann sich keiner mehr daran erinnern, als das letzte Mal ein Treffen hinter verschlossenen Türen stattfand, und die Beteiligten dann meinten, dass sie im Namen der gesamten Branche sprechen?“

Saylor entgegnet dieser Kritik jedoch, dass es sich keinesfalls um eine Art „Geheimtreffen“ handelt: „Wenn das hier wirklich ein geheimes Treffen wäre, würde ich am nächsten Tag dann Millionen von Leuten davon erzählen, dass es ein Geheimtreffen war? Ihr könnt mir ruhig glauben, dass wir jedem erzählt haben, dass wir ein solches Treffen planen.“

Zudem betont der MicroStrategy-Chef, dass das „feindliche“ Narrativ bekämpft werden muss, mit dem einige Medien die Kryptobranche zum Abschuss freigeben:

„Wir müssen sicherstellen, dass wir den Menschen, die der Kryptobranche feindlich gegenüberstehen, nicht die Deutungshoheit über das Narrativ um Bitcoin überlassen, und sie die Maßstäbe und Kennzahlen dafür festlegen können. Wenn wir keine guten Daten und Fakten vorlegen können, dann werden sie die Lesart in ihre Richtung biegen.

Der Mining-Rat besteht aus mehreren amerikanischen Mining-Unternehmen, darunter Argos Blockchain, Blockcap, Galaxy Digital, Hive Blockchain, Hut 8 Mining, Marathon Digital und Riot Blockchain.

Ratgeber Musk?

Des Weiteren legte Saylor offen, dass er ein „sehr langes Gespräch“ mit Elon Musk hatte, woraufhin der MicroStrategy-Chef wiederum die teilnehmenden Firmen der Mining-Branche fragte, ob sie einen Austausch mit dem berühmt-berüchtigten Unternehmer wünschten. Im Rahmen des „konstruktiven“ Treffens baten die Miner Musk dann um Ratschläge, wie sie mit der zunehmenden Angst um die Umweltschädlichkeit von Bitcoin umgehen könnten:

„Wir haben Elon um Rat gebeten, wie wir mit den Bedenken der breiten Öffentlichkeit umgehen können. Wir haben darüber ein sehr ausführliches Gespräch geführt. Wir haben unter anderem darüber gesprochen, wie wir Daten besser präsentieren können.“

Eine der allerersten Fragen von Musk soll dabei gewesen sein, wie „wir die Energienutzung beim Bitcoin-Mining transparent machen können“. Ein Bedürfnis, das auch Saylor unterstreicht:

„Der erste Schritt muss sein, dass wir ein standardmäßiges Protokoll für die Veröffentlichung von Informationen zur Energienutzung festlegen, damit wir diese Daten mit der Welt teilen können und dann einen Weg erarbeiten, wie wir Klimaschutzziele erreichen können.“