Microsoft droht in der Europäischen Union (EU) eine Geldstrafe von bis zu 1 % seines Jahresumsatzes, wenn das Unternehmen nicht bis zum 27. Mai auf ein Auskunftsersuchen reagiert.

Die Drohung geht auf eine Anfrage im Rahmen des Digital Services Act der EU zurück, die sich auf die Suchmaschine Bing und die damit verbundenen generativen künstlichen Intelligenzdienste des Unternehmens bezieht.

Quelle: @EU_Commission auf X.com.

Ein Beitrag auf X.com, in dem Microsoft aufgefordert wird, „Informationen im Rahmen des Digital Services Act über generative KI-Risiken auf Bing bereitzustellen“, wurde am 17. Mai gepostet, um die Neuigkeit auch der breiten Öffentlichkeit mitzuteilen.

„Bing kann Risiken im Zusammenhang mit generativer KI bergen, wie zum Beispiel sogenannte 'Halluzinationen', Deepfakes sowie die automatische Manipulation von Diensten, die Wähler in die Irre führen können.“

In einem verlinkten Blogeintrag auf der offiziellen Website der Europäischen Kommission mit der Überschrift „Daily News“ erklärte die Kommission entsprechend, dass die ursprüngliche Anfrage am 14. Mai gestellt wurde, und zwar „im Hinblick auf spezifische Risiken, die sich aus den generativen KI-Funktionen von Bing ergeben, insbesondere 'Copilot in Bing' und 'Image Creator by Designer'“.

In dem Blogeintrag wird weiter ausgeführt, dass Microsoft „nun bis zum 27. Mai Zeit hat, der Kommission die angeforderten Informationen zu übermitteln“.

Diese Warnung geht einher mit dem Hinweis, dass die Kommission „Geldbußen in Höhe von bis zu 1 % der gesamten Jahreseinnahmen des Anbieters“ sowie „Zwangsgelder in Höhe von bis zu 5 % der durchschnittlichen Tageseinnahmen des Anbieters“ verhängen kann, falls Microsoft der Aufforderung der EU nicht fristgerecht nachkommt.

Eine Strafe in Höhe von 1 % der Einnahmen mag zwar nicht nach einem vernichtenden Schlag klingen, doch im Fall von Microsoft könnte sich dies auf weit über zwei Milliarden US-Dollar belaufen. Der selbst angegebene Umsatz für das Jahr 2023 betrug 211 Milliarden US-Dollar, und wenn sich der aktuelle Markttrend fortsetzt, ist es denkbar, dass Microsoft diesen Wert im Jahr 2024 noch übertreffen könnte. Bei diesen Zahlen würde das Unternehmen aus Redmond im Falle einer Verurteilung mindestens 2,1 Milliarden US-Dollar zahlen müssen.

Es muss allerdings erwähnt werden, dass derartige Bußgelder bisher noch nicht verhängt wurden und dass Microsoft zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht für schuldig befunden wurde, gegen EU-Gesetze verstoßen zu haben – zumindest nicht speziell im Zusammenhang mit dieser Aufforderung. Stattdessen scheint es sich eher um eine Art öffentliche Mahnung zu handeln, die das Unternehmen mit simpler Kooperation entkräften kann, die bei Nichtbeachtung jedoch Konsequenzen nach sich zieht.

Cointelegraph hat Microsoft um Stellungnahme gebeten, aber bis Redaktionsschluss keine Rückmeldung erhalten.

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