Im Vorfeld des bevorstehenden Bitcoin Cash (BCH)-Hard-Fork, will der Mining-Riese Bitmain so schnell wie möglich noch etwa 90.000 Antminer S9-Geräte in die westchinesische Region Xinjiang verkaufen. Das geht aus einem Bericht der chinesischen Blockchain-Nachrichtenplattform DeepChain vom 8. November hervor.
Wie bereits berichtet, wird das BCH-Netzwerk am 15. November einen Hard Fork durchführen. Bitmain will sich im bevorstehenden "Krieg um Rechenleistung" strategisch gut positionieren, indem sich das Unternehmen an lokale Mining-Unternehmen in der kohlenreichen Region Xianjing wendet.
Der lokale Mining-Pool-Betreiber Yu Hao sagte gegenüber DeepChain, dass der Mining-Riese seit Ende Oktober mit "fast allen" lokalen Mining-Farmen Gespräche geführt habe und sie überzeugt haben soll, knapp 90.000 S9-Geräte zu verwenden:
"Der AntPool von Bitmain forderte, dass eine einzelne Mining-Farm über 5.000 Maschinen verwenden sollte. Aber tatsächlich können nur wenige Mining-Unternehmen ihren Bedarf decken."
Eine ungenannte Quelle, die "mit der Angelegenheit vertraut" sein soll, behauptete, dass "die Hälfte der Marketing-Mitarbeiter von Bitmain nach Xinjiang gereist sind, um mit lokalen Mining-Betrieben über den Einsatz der Geräte zu sprechen".
Wie es laut DeepChain heißt, sei der Stromüberfluss in kohlereichen Regionen wie Xinjiang und der Mongolei für Unternehmen wie Bitmain von Vorteil gewesen. Denn die Wasserkraftwerke im Südwesten Chinas seien nicht in der Lage gewesen, genügend Strom für dessen intensiven Strombedarf zu bieten.
Bitmain, das in Peking gegründet wurde und eine große Menge an Bitcoin Cash hält, unterstützt den BCH-Client Bitcoin ABC, der den bevorstehenden Hard-Fork vorangetrieben hat. Die von ABC vorgeschlagenen Skalierbarkeitsverbesserungen wurden vom gegnerischen Lager nChain, das vom selbsternannten "Satoshi Nakomoto" Craig S. Wright angeführt wird, entschieden abgelehnt.
Wright hat sich für ein BCH-Protokoll namens Bitcoin-SV (BSV) ausgesprochen, aber bisher haben alle große Mining-Pools, wie zum Beispiel BTC.com, AntPool, Btc.top, ViaBTC und Bitcoin.com, die Variante mit Bitcoin ABC unterstützt, so DeepChain weiter.
CoinGeek, der mutmaßlich größte BCH-Mining-Pool, BMG und SBI, haben laut DeepChain alle BSV unterstützt. Es wurde auch berichtet, dass einige chinesische Miner planen, BSV bereits ab dem 10. November zum "Aufwärmen" zu minen. Damit soll eine maximale Effizienz bis zur Umsetzung des Hard-Fork gewährleistet werden.
Die größte globale Krypto-Handelsplattform Binance hat kürzlich seine Unterstützung für den Hard Fork angekündigt. Diese Ankündigung gilt als möglicher Grund für den kürzlichen starken Kursanstieg des Vermögenswertes.
Bei Redaktionsschluss lag Bitcoin Cash bei etwa 529 Euro, ein Plus von 46,1 Prozent seit dem 1. November. DeepChain erklärte, dass neben Binance auch die führende US-Kryptobörse Coinbase das Netzwerk-Upgrade unterstützt.
Bitmain konkurriert weiterhin mit anderen Herstellern von Mining-Hardware um die Spitzenposition in Sachen Technologie; diese Woche veröffentlichte die Firma zwei neue 7nm (Nanometer) Antminer, die mit ASIC-Chips der nächsten Generation ausgestattet sind.
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