Neue Daten belegen, dass während des aktuellen Aufschwungs von Bitcoin (BTC) mehr gehalten wird als in vorherigen Aufwärtstrend.

Laut dem Blockchain-Analysten Willy Woo ist die Kennzahl namens „Reflexivität“ in den vergangenen Monaten stetig gestiegen. Die Kennzahl misst, wie sehr Bitcoin-Anleger bei steigenden Kursen dazu neigen, an ihren Geldern festzuhalten. Prinzipiell ist sie also ein alternatives Maß, um das Halten bzw. „HODLn“ der Anleger auszudrücken.

Wertzuwachs pro investiertem Dollar. Quelle: Willy Woo

Nächster Halving-Run könnte der stärkste werden

Es könnte mehrere Gründe geben, warum die Anleger aktuell mehr halten als in der Vergangenheit.

Einer dieser Gründe ist, dass ein etwaiger Aufschwung im kommenden Jahr die lang ersehnte Kletterpartie nach dem Bitcoin-Halving in diesem Jahr sein könnte. Historisch gesehen ist Bitcoin jeweils 12 bis 15 Monate nach einem Halving auf ein neues Rekordhoch geklettert. Dieser Logik folgend könnten viele Anleger darauf setzen,dass die marktführende Kryptowährung wieder einen solchen Höhenflug hinlegt, weshalb sie jetzt lieber halten, um nicht erst wieder einsteigen zu müssen, wenn es schon zu spät bzw. zu teuer ist.

Darüber hinaus hat sich Bitcoin in diesem Jahr als sehr widerstandsfähig erwiesen, so konnte sie selbst nach dem durch Corona verursachten Crash im März wieder bis über die 10.000 US-Dollar Marke klettern und sich hier festigen.

Die jüngste Hiobsbotschaft für Bitcoin kam als die amerikanische Aufsichtsbehörde für Derivathandel Anklage gegen die einflussreiche Kryptobörse BitMEX erhoben hat, aber auch hiervon konnte sich die marktführende Kryptowährung wieder erholen.

So war der Bitcoin-Kurs nach der Meldung der CFTC auf 10.500 US-Dollar abgerutscht, konnte sich dann jedoch schnell wieder über den Support bei 10.700 US-Dollar hieven. Laut Willy könnten das Zusammenspiel zweier Faktoren dafür verantwortlich sein, so erklärt er:

„Die Reflexivität ist die Tendenz der Anleger je mehr zu halten, desto höher der Kurs geht. Ich hatte erwartet, dass die Reflexivität in einem Aufwärtstrend zunimmt, aber nach den letzten beiden Halvings ist sie jeweils gleich geblieben. Der aktuelle Zyklus tanzt aus der Reihe, denn dieses Mal nimmt die Reflexivität zu, anstatt dass sie gleich bleibt. Dadurch brauchen wir zwar mehr Kapital, das investiert wird, um den gleichen prozentualen Kursanstieg zu erzielen, aber zugleich tritt durch das verstärkte Halten ein multiplizierender Effekt für den Wert pro investiertem Dollar ein.“

Viele Experten vermuten zudem, dass die amerikanische Präsidentschaftswahl einen positiven Einfluss auf Bitcoin haben könnte, was in Verbindung mit dem verstärkten Halten umso mehr Auftrieb für die Kryptowährung geben würde.

Die Kryptobranche geht davon aus, dass das Ergebnis der Präsidentschaftswahl für Bitcoin vorteilhaft sein wird.

So meint Sun Zhu, der CEO von Three Arrows Capital, meint, dass ein Sieg der Demokraten Bitcoin gleich aus mehreren Gründen nach oben katapultieren würde. Allerdings wäre eine weitere Amtszeit von Donald Trump womöglich auch kein schlechtes Omen, so schreibt er:

„Biden wäre sehr positiv für BTC, da ein Sieg der Demokraten eine förderliche politische Agenda zur Folge hätte, die mit einer momentanen Schwäche des US-Dollars zusammenfällt. Trump wäre allerdings auch nicht unbedingt schlecht.“

Wie Cointelegraph diese Woche berichtet hatte, ist der erfahrene Trader Peter Brandt zuversichtlich, dass die Kursentwicklung auf einen deutlichen Aufwärtstrend für Bitcoin hindeutet. Gute technische Kursdaten, starke Fundamentaldaten und ein verstärktes Halten könnten allesamt die perfekten Voraussetzungen für eine Halving-Kletterpartie im nächsten Jahr sein.