Das Singapurer Startup Limestone Network nutzt Blockchain, um eine intelligente Nachbarschaft im Herzen der kambodschanischen Hauptstadt zu bilden.

Wie Tech in Asia am 14. August berichtete, umfasst die 100 Hektar große Mischbebauung in Phnom Penh Wohnimmobilien, Büros, Einkaufszentren, Schulen und eine große Ausstellungshalle: Dort sind 10.000 Geschäftsmieter und etwa 190.000 Menschen ansässig.

Limestone ging aus der ersten Runde von Start-ups im Blockchain-Beschleunigerprogramm der Singapurer Regierung namens Tribe hervor. Dieses Programm wir von der Regierungsbehörde Enterprise Singapore unterstützt. 

Digitale Reisepässe und Wallets

Das Herzstück des Projekts in Phnom Penh ist ein Blockchain-betriebenes Ausweissystem, das über die mobile App von Limestone einen digitalen Pass für Anwohner und Pendler erstellt. 

Die Benutzer müssen vor der Ausstellung eines Reisepasses eine Hintergrundüberprüfung über sich ergehen lassen. Dann erhalten sie Zugang zu einer mobilen digitalen Wallet und können Funktionen wie den Tap-in-Tap-out-Zugang zu verschiedenen Gebäuden nutzen.

Um die Beziehungen zwischen Unternehmen und der Öffentlichkeit direkter zu gestalten, konzentriert sich das Projekt auf die Verwendung von Blockchain zur Gewährleistung einer sicheren Datenübertragbarkeit. Damit werden Mittelsmänner überflüssig und Unternehmen können Verbrauchern verschiedene Dienstleistungen direkt anbieten.

Außerdem soll die finanzielle Eingliederung ausgeweitet werden. Dabei werden die digitale Zahlungsverlaufs- und Lebensstil-Daten als eine Art Kredit-Score verwendet. Damit können Bürger und Arbeitnehmer Mikrokredite und andere Finanzdienstleistungen beantragen. 

Das Projekt soll bis Anfang 2022 abgeschlossen sein und wird in Zukunft verschiedene Partner, wie etwa Fahrgemeinschafts-Apps, Finanzinstitute, Einzelhandelsunternehmen und Datenanalysefirmen einbinden.

Im Laufe der nächsten fünf Jahre will das Startup in Zusammenarbeit mit den lokalen Regierungen ähnliche Smart City-Projekte in ganz Südostasien umsetzen. 

Blockchain-betriebene Smart Cities

Emir Hrnjic, der Forschungsleiter an der National University of Singapore Business School, erklärte gegenüber Tech in Asia, dass der Hauptvorteil von Blockchai-basierten Smart Cities darin bestehe, dass Echtzeitdaten aggregiert, analysiert und verteilt können. 

Er räumte ein, dass es regulatorische und datenschutzrechtliche Herausforderungen gebe, mit denen sowohl zentrale als auch dezentrale Technologien konfrontiert seien. Dazu erklärte er:

"Die Zukunft von Blockchain-fähigen Smart Cities wäre wahrscheinlich eine Mischung aus einer idealen Gesellschaft, in der jeder die Kontrolle über sein Leben und seine Umwelt hat, und aus einer dystopischen Gesellschaft mit einigen wenigen Leute, die die Masse kontrollieren."

Anfang des Monats berichtete Cointelegraph, dass die südkoreanische Hauptstadt Seoul plant, eine eigene digitale Währung einzuführen, um zu einer Blockchain-basierten Smart City zu werden.

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