Die Berichte über ein indisches Generalverbot für Kryptowährungen erweisen sich nun doch als Panikmache (FUD).

Wie die indische Finanzministerin Nirmala Sitharaman gestern im Interview mit CNBC dahingehend bestätigt, sind die Medienberichte über ein geplantes Krypto-Generalverbot deutlich übertrieben. Obwohl hinter den Kulissen noch heftig über die Regulierung der Kryptobranche verhandelt wird, erwartet sie selbst ein gemäßigtes Resultat.

„Ja, es wird viel verhandelt, es wird viel diskutiert, allen voran mit der Zentralbank“, so Sitharaman. Dem fügt sie an: „Natürlich wird die indische Zentralbank federführend bei der Entscheidung sein, welche Kryptowährungen zugelassen werden und wie diese reguliert werden, aber wir wollen als Regierung sicherstellen, dass es genug Raum für alle möglichen Experimente in der Kryptobranche gibt.“

Dementsprechend betont sie, dass eine etwaige Krypto-Regulierung weit weniger „streng“ sein wird, als zuvor oftmals kolportiert. Die Aufsichtsbehörden müssten sich vielmehr am eigenen Land orientieren, nicht an der noch sehr gemischten Gemengelage, die aus dem Rest der Welt zum Thema Kryptowährungen herüberschwappt. Abschließend erklärt die Finanzministerin:

„Der technologische Fortschritt ist rasend schnell. Aber deshalb dürfen wir nicht ablehnend reagieren. […] Ich sage es mal so: Wir verschließen uns nicht, wir werden prüfen, wie wir Experimente in der digitalen Welt, in der Kryptobranche ermöglichen können.“

Die Äußerungen von Sitharaman dürften eine große Erleichterung für die Krypto-Community im zweitbevölkerungsreichsten Land der Welt sein. Erst diesen Monat hatte Bloomberg das Narrativ um ein Generalverbot noch befeuert, denn ein ehemaliger Finanzminister Indiens hatte das angebliche Verbot gegenüber dem Blatt bestätigt.

Schon seit längerem sorgt die Diskussion darüber in der Kryptobranche für Zündstoff, wobei ein Experte in der Bestrebung einen verzweifelten Versuch der Regulierung sieht, der vergleichbar mit einem versuchten Verbot des Internets wäre. Zumindest einige indische Krypto-Unternehmen haben sich deshalb nicht beirren lassen und ihr Geschäft weitergeführt.