Die verfügbare Angebotsmenge an Ethereum auf den großen Kryptobörsen ist am 26. Mai auf ein fünfjähriges Tief von 17,86 Mio. ETH geschrumpft. Eine derart rasante Abnahme an „Exchange Supply“ gab es für Ethereum das letzte Mal im April 2018.
Laut den Daten des Krypto-Analysedienstes Glassnode befinden sich inzwischen nur noch knapp 14,85 % der gesamten Angebotsmenge von Ethereum auf zentralisierten Kryptobörsen. Ein deutlicher Rückgang gegenüber den 25 bis 26 %, die im Bullenlauf von 2021 verzeichnet wurden.

Die Abnahme der ETH-Angebotsmenge begann bereits im September 2022, und verschärfte sich nach der Krise um die Insolvenz der einflussreichen Kryptobörse FTX im November spürbar. Neben der Verringerung auf den führenden Krypto-Handelsplattformen zeigt sich zudem, dass auch die Anzahl der Ethereum-Wallets mit mehr als 100 ETH auf ein sechsmonatiges Tief zurückgelaufen ist.
#Ethereum $ETH Number of Addresses Holding 100+ Coins just reached a 6-month low of 46,858
— glassnode alerts (@glassnodealerts) May 18, 2023
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Für den Rückgang im ETH-Supply gibt es allen voran zwei konkrete Auslöser. Einerseits, der bereits erwähnte Kollaps der FTX, der viele Krypto-Anleger dazu veranlasst hat, ihre Krypto-Vermögen von den Handelsplattformen abzuziehen, und andererseits, das wichtige Shapella Upgrade von Ethereum.
Mit Shapella wurde erstmals für Tausende Validatoren die Möglichkeit eingeführt, ihre im Staking befindlichen ETH auszubuchen. Jedoch hat nur ein kleiner Teil von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht, der Großteil hat lediglich die bis dahin erzielten Staking-Rewards ausgezahlt.
So oder so, der Rückgang an Angebotsmenge auf den Kryptobörsen wird von vielen Experten als positives Zeichen interpretiert, da sich daraus schließen lässt, dass die Anleger zum aktuellen Zeitpunkt nicht verkaufen wollen. Im Fall von Ethereum ist am wahrscheinlichsten, dass viele Nutzer ihre ETH zunächst wieder im Staking festgeschrieben haben.
Hauptsächlich die führenden Kryptobörsen Binance, Bitfinex, Kraken und weitere stellen den Ethereum-Abfluss aus ihren Wallets fest, und alle genannten Handelsplattformen haben das Shapella Upgrade unterstützt.

Wie Cointelegraph berichtet hat, zeigte sich in den Wochen nach Shapella, dass die Menge an ETH, die ins Staking gegeben werden, die Menge an ausgebuchten Ethereum klar übersteigt. Eine Schätzung von Glassnode kam deshalb zu dem Ergebnis, das voraussichtlich nur 1 % der im Staking befindlichen ETH im Anschluss an das Upgrade verkauft wurden. Demnach ist ein Großteil, der von den Kryptobörsen abgeflossenen Einheiten wohl direkt ins Staking übergegangen.
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