Das niederländische Rechenzentrum ITB2 hat ein Kryptowährungslabor für Bitcoin (BTC) und Ethereum (ETH) eingerichtet. Das geht aus einem Bericht von Emerce vom Donnerstag, 31. Mai, hervor.
Der Hauptzweck des Labors ist es, die Auswirkungen von Blockchain-Technologien hinsichtlich ihres Energieverbrauchs und der Kühlung der Infrastruktur zu testen.
Das Kryptowährungslabor wird in einem 1500 m² großen Raum der ITB2 Data Center Einrichtung in Apeldoorn untergebracht sein, die 2013 eröffnet wurde und laut dem Emerce-Bericht einen PUE-Wert (Energieeffizienz) von 1,08 hat. PUE ist eine Einheit, die die Effizienz des Energieverbrauchs eines Rechenzentrums misst.
Laut Daten des EU-Wissenschaftszentrums der Europäischen Kommission liegt die Spanne der durchschnittlichen PUE für europäische Rechenzentren zwischen 1,6 und 1,8, womit ITB2 deutlich über dem Durchschnitt in Sachen Effizienz liegt.
Niels Hensen, Direktor und Inhaber des Rechenzentrums ITB2, sagte, dass man sich entschieden habe, Kryptowährungen zu testen, weil sie "die derzeit bekannteste und am weitesten verbreitete Anwendung von Blockchain" sind, sowie der Grund dafür, dass das Geld, das durch Krypto-Mining verdient wird, die Kosten für den Betrieb des Labors ausgleicht:
"Um im Bereich der Rechenzentrumstechnik innovativ zu bleiben, muss man jedoch immer wieder neue technologische Entwicklungen im Auge behalten. Wir möchten daher für unsere aktuellen und zukünftigen Kunden wissen, was der Einsatz der Blockchain-Technologie für die Infrastruktur des Rechenzentrums bedeutet.
Das Rechenzentrum ITB2 nutzt indirekte adiabatische Kühlung zur Reduzierung des Energieverbrauchs und bietet Kunden wie Sandd, Reesnik Support und Finanzdienstleistern Colocation mit hoher Dichte. Hensen erklärt, dass "sowohl neue als auch bestehende Kunden, sicherlich Finanzdienstleister, in naher Zukunft alle mit Blockchain zu tun haben werden", wobei er auch IBM, Microsoft, Intel und Googles aktuelle Arbeit an Blockchain-Technologie anspricht.
Die Auswirkungen des Krypto-Mining auf die Umwelt wird von einigen als unausweichlich angesehen und von anderen bestritten.
Mitte Mai hieß es in einem Artikel des Ökonomen Alex de Vries, dass das Bitcoin-Mining bis Ende 2018 0,5 Prozent des Stroms weltweit verbrauchen wird, und erklärte, dass Second-Layyer-Lösungen wie das Lightning Network helfen könnten, das Problem zu lindern. In Island wird der Stromverbrauch durch das Mining in diesem Jahr den Stromverbrauch in den Haushalten übersteigen.
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