Die Ergebnisse der ersten Studie zum Wissen über das Finanzwesen, die in Chile durchgeführt wurde, zeigen, dass nur 39 Prozent der Bürger jemals von Kryptowährungen gehört haben. Das geht aus einer Arbeit hervor, die am Dienstag, 16. Oktober, von der chilenischen Zentralverwahrstelle (DCV) veröffentlicht wurde.

Das Beratungsunternehmen Cadem, das die Untersuchung im Auftrag der DCV durchführte, befragte fast tausend Bürger, sowohl Männer als auch Frauen, in 15 Landeshauptstädten. Der Fragebogen enthielt einen Abschnitt, der sich auf die Kenntnis von Kryptowährungen bezog.

Der Arbeit zufolge wissen chilenische Männer mehr über Kryptowährungen, insbesondere Bitcoin (BTC). 51 Prozent sagten dabei, dass sie schon einmal von digitalen Coins gehört hätten. Etwas weniger sind es unter den Frauen. Von diesen wissen nur 27 Prozent, dass es solche gibt.

Jüngere Chilenen (zwischen 18 und 34 Jahren) neigen dazu, mehr über Kryptowährungen zu wissen als ältere Leute. In Bezug auf die wirtschaftliche Lage war die obere Mittelschicht mit hohem Einkommen diejenige, die die dezentralen Währungen am besten kannte - 75 Prozent gaben an, darüber Bescheid zu wissen. Danach kamen die obere Mittelklasse und die untere Mittelschicht (58 bzw. 36 Prozent).

In Bezug auf Allgemeinwissen zeigten die Chilenen ein deutlich geringeres Know-how im Finanzbereich. Kryptowährungen in der Liste der häufigsten Begriffe, von denen die Bürger gehört haben, auf dem letzten Platz. Banken, Versicherungsgesellschaften und das Finanzministerium gehörten hingegen zu den bekanntesten.

Laut dem Online-BTC-Statistikdienst Coin Dance hat Chile im Vergleich zu den benachbarten südamerikanischen Ländern ein deutlich geringeres BTC-Handelsvolumen: die verkaufte BTC-Menge pro Woche übersteigt kaum jemals 60 BTC.

Im Land gab es kürzlich rechtliche Turbulenzen, als große chilenische Banken die Konten der Kryptobörsen BUDA, Orionx und CryptoMarket (CryptoMKT) geschlossen haben. Die drei wandten sich an das chilenische Berufungsgericht, um die Entscheidung aufheben zu lassen. Der Richter gab ihnen daraufhin recht und ordnete den Banken an, die Konten wieder zu eröffnen.

Kurz nach dem Rechtsstreit erklärte die Zentralbank des Landes, dass die Einführung einer Krypto-Regulierung die Risikoüberwachung vereinfachen könnte. Die chilenische Regierung hat über diese Angelegenheit jedoch bisher nicht gesprochen und konzentriert sich stattdessen auf die Blockchain-Integration.