Bitcoin hat allein im zweiten Quartal 2022 massive 56,2 % verloren, wie die Daten von Coinglass belegen. Damit steht für die marktführende Kryptowährung zugleich das schwächste Quartal seit 2011 zu Buche, als BTC sogar um satte 67 % eingebrochen war. Im aktuellen Jahresviertel war es allen voran der Juni, der einen beträchtlichen Abschwung von 37 % mit sich gebracht hat und damit den schlechtesten Monat seit September 2011 markiert.

Nichtsdestotrotz gibt es für die Krypto-Anleger kleine Hoffnungsschimmer, denn wie der JPMorgan-Analyst Nikolaos Panigirtzoglou am 29. Juni geschrieben hat, lässt die Kennzahl „Net Leverage Metric“ darauf schließen, dass der Dominoeffekt in der Branche womöglich schon bald vorbei ist, denn Krypto-Unternehmen, die finanziell stärker aufgestellt sind, schicken sich bereits an, wankenden Projekten unter die Arme zu greifen, um einen weiteren Zusammenbruch des Ökosystems zu verhindern.

Marktvisualisierung von Coin360

Eine andere frohe Kunde für BTC kommt derweil von zwei Analystinnen der Deutschen Bank, die in einer aktuellen Studie zu dem Schluss kommen, dass der amerikanische Aktienmarkt schon bald wieder im Aufwind sein könnte. Dank der engen Korrelation zum Kryptomarkt könnte es demnach auch für den Bitcoin-Kurs bald wieder nach oben gehen.

Wie sieht es auf kurze Sicht aus? Setzt sich der Abwärtstrend fort oder können die großen Kryptowährungen schon die Trendwende einleiten? Werfen wir einen Blick auf die Kurse!

BTC/USDT

Bitcoin ist am 30. Juni unter den naheliegenden Support bei 19.637 US-Dollar abgerutscht, aber die lange Lunte an der Unterseite der Tageskerze lässt darauf schließen, dass es in den niedrigen Bereichen hohes Kaufinteresse gibt. Die Bullen haben dann am 1. Juli versucht, diesen Schwung mitzunehmen und über die 22.000 US-Dollar-Marke zu springen, aber der Docht an der Oberseite der Tageskerze legt nahe, dass die Bären im oberen Bereich weiter verkaufen.

Bitcoin-Kursdiagramm. Quelle: TradingView

Sofern der Bitcoin-Kurs unter 19.637 US-Dollar verbleibt, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass bei 17.622 US-Dollar ein wichtiger Support erneut getestet wird. Die abfallenden Moving Averages (MAs) und der Relative Stärkeindex (RSI) im überverkauften Bereich deuten an, dass die Bären noch immer am Drücker sind.

Ein Abschwung unter 17.622 US-Dollar könnte den vorherigen Abwärtstrend fortsetzen. Der nächste Support würde dann erst bei 15.000 US-Dollar liegen.

Dieses negative Szenario kann verhindert werden, wenn sich der Bitcoin-Kurs über den 20-Day Exponential Moving Average (EMA) bei 21.907 US-Dollar hievt. Damit würde BTC/USDT zugleich beste Voraussetzungen schaffen, um zurück bis an den 50-Day Simple Moving Average (SMA) bei 26.361 US-Dollar zu klettern.

ETH/USDT

Ethereum (ETH) ist am 30. Juni unter den Support bei 1.050 US-Dollar gefallen, doch die Bullen haben den Abschwung sofort wieder aufgekauft. Die Käufer wollten diesen Rückenwind dann bis zum 1. Juli retten, aber der lange Docht an der Tageskerze belegt, dass die Bären selbst kleine Aufschwünge sofort wieder abverkaufen.

Ethereum-Kursdiagramm. Quelle: TradingView

Die Bären werden nun versuchen, denn Ethereum-Kurs auch noch unter die psychologisch wichtige 1.000 US-Dollar-Marke zu drücken, und falls dies gelingt, könnte ETH/USDT womöglich sogar bis auf nur noch 881 US-Dollar schlittern. Wenn auch diese Marke einbricht, setzt sich der vorherige Abwärtstrend fort und der nächste Support befindet sich dann bei 681 US-Dollar.

Falls sich der führende Altcoin jedoch von der 1.000 US-Dollar-Marke abstoßen kann, dann werden die Bullen probieren, den Kurs über das 20-Day EMA zu heben. Sollte dies gelingen, dann verlieren die Bären so langsam ihre Vormachtstellung und der resultierende Aufwind könnte Ethereum womöglich bis auf 1.280 US-Dollar tragen.

XRP/USDT

Ripple (XRP) wollte am 30. Juni eine Erholung hinlegen, aber die Bullen konnten den Kurs nicht über den Widerstand bei 0,35 US-Dollar wuppen. Daran lässt sich ablesen, dass die Bären ihren Vorsprung noch nicht so leicht aufgeben.

Ripple-Kursdiagramm. Quelle: TradingView

XRP/USDT könnten nun bis auf den starken Support bei 0,28 US-Dollar abrutschen, doch spätestens hier werden sich die Bullen mit aller Macht zur Wehr setzen. Falls der XRP-Kurs von 0,28 US-Dollar wieder nach oben klettern kann, kaufen die Bullen in den unteren Bereichen weiter fleißig an. Mit diesem Schwung wird dann wahrscheinlich ein neuer Anlauf auf das 50-Day SMA bei 0,37 US-Dollar gestartet.

Falls die Bären den Kurs jedoch unter 0,28 US-Dollar drücken können, wird sich der vorherige Abwärtstrend fortsetzen. Dann ist für die Ripple-Kryptowährung ein Abschwung auf nur noch 0,23 US-Dollar denkbar.

Die Ansichten und Meinungen, die hier aufgeführt werden, sind ausschließlich die des Autoren und spiegeln nicht zwangsläufig auch die Ansichten von Cointelegraph wider. Jedes Investment - und Handelsschritt birgt ein Risiko. Recherchieren Sie gut, bevor Sie eine Entscheidung treffen.

Die Marktdaten stammen von der HitBTC-Börse.