Der Memecoin-Hype auf der Krypto-Plattform Pump.fun hat seinen Zenit scheinbar überschritten, denn die „Reifungsrate“ der neuen Token sinkt nun schon die vierte Woche in Folge unter 1 %.
Die „Reifungsrate“ (Graduation Rate) ist der Begriff des Memecoin-Launchpads für Token, die es durch die Inkubationsphase schaffen und an einer dezentralen Solana-Börse (DEX) voll handelbar werden. Um diesen Reifegrad zu erlangen, muss ein Token bestimmte Liquiditäts- und Handelsanforderungen erfüllen.
In den letzten vier Wochen, beginnend am 17. Februar, ist die Reifungsquote auf Pump.fun zum ersten Mal konstant unter 1 % der neuen Token geblieben, wie Daten von Dune Analytics zeigen.
Die Reifungsrate der Memecoins auf Pump.fun befindet sich im Sinkflug. Quelle: Dune Analytics
DieReifungsrate von Pump.fun war allerdings nie besonders hoch. Die beste Woche der Plattform war im November 2024, als 1,67 % der Memecoins auf den offenen Markt gingen.
Aufgrund der schieren Menge an Token, die damals auf der Plattform eingeführt wurden, war dieser Prozentsatz jedoch bedeutsamer als er jetzt ist. In der Woche ab dem 11. November wurden 323.000 Token auf Pump.fun erstellt, was bedeutet, dass die Reifungsrate von 1,67 % etwa 5.400 Token entspricht, die in einer einzigen Woche in die DeFi-Ökonomie von Solana gelangten.
Da das Token-Erstellungsvolumen sowohl auf Pump.fun als auch auf Solana aktuell zurückgeht, sind die wöchentlichen Token-Reifungen laut Dune auf einen Vier-Wochen-Durchschnitt von etwa 1.500 Token zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels gesunken.
Sterben Memecoins nach großem Hype jetzt aus?
Die sinkende Reifungsrate von Pump.fun spiegelt den schwindenden Appetit der Investoren auf Memecoins wider, die den Ruf haben, oftmals bloßes Glücksspiel zu sein oder eine Abzocke, von der nur Insider profitieren.
Mehrere politische Persönlichkeiten haben zuletzt ebenfalls ihre eigenen Memecoins auf den Markt gebracht, darunter US-Präsident Donald Trump. Sein Token ist laut CoinGecko inzwischen jedoch um 84 % im Vergleich zum Allzeithoch vom 19. Januar eingebrochen.
Laut Matrixport halten die Probleme für Memecoins trotz der verbesserten Liquidität an. Im Februar stellten die Analysten von Matrixport fest, dass ein stärkerer US-Dollar den Bitcoin-Kurs unter Druck gesetzt hatte, weil die auf Dollar lautende Liquidität knapper wurde.
Seitdem hat sich der US-Dollar abgeschwächt. Im vergangenen Monat erreichte der US-Dollar-Index (DXY), der den Dollar gegenüber einem Korb der wichtigsten Währungen misst, am 28. Februar einen Höchststand von 107,61, bevor er am 14. März auf 103,95 fiel.
US-Dollar-Index. Quelle: TradingView
„Der US-Dollar hat sich in letzter Zeit abgeschwächt, was zu einem Wiederanstieg der Liquiditätsindikatoren und einer leichten Verbesserung der Inflationsdaten geführt hat. Trotz dieser positiven Veränderungen haben die Memecoins, die in der Vergangenheit zu den stärksten Werten in diesem Bullenmarkt gehörten, weiterhin mit erheblichen Schwierigkeiten zu kämpfen, ohne dass eine Erholung erkennbar ist“, so Matrixport im entsprechenden Analysebericht.
Bitcoin wird von Memecoins heruntergezogen
Der angeschlagene Memecoin-Markt hat laut Matrixport dazu beigetragen, dass die Marktkapitalisierung von Kryptowährungen um 1 Billion US-Dollar gesunken ist.
„Diese Umverteilung des Kapitals könnte dazu führen, dass die Anleger vorsichtig bleiben, wenn es darum geht, weiteres Kapital anzulegen, so dass der Aufschwung – selbst wenn er durch besser als erwartete Inflationsdaten ausgelöst wird – begrenzt bleibt“, heißt es in dem Bericht.
Die Analysten von Matrixport warnen, dass dies wiederum zu weiteren Bitcoin-Abschwüngen führen könnte, mit einem möglichen Rückgang auf bis zu 73.000 US-Dollar – ein Niveau, das ihrer Meinung nach immerhin „starken Support“ bieten würde.
Melde dich bei unseren Sozialen Medien an, um nichts zu verpassen: X, YouTube, Instagram und Telegram – aktuelle Nachrichten, Analysen, Expertenmeinungen und Interviews mit Fokus auf die DACH-Region.