Das 2,8 Mio. Einwohner große Land Katar, das in diesem Jahr bekanntermaßen die Fußballweltmeisterschaft ausrichten wird, schickt sich als nächste Nation an, eine eigene Zentralbank-Digitalwährung (CBDC) zu erproben. Die Qatar Central Bank (QCB) befindet sich im Hinblick auf das Projekt nun in der „Gründungsphase“.

Im Rahmen des Qatar Economic Forums hat Zentralbankchef Sheikh Bandar bin Mohammed bin Saoud Al Thani am gestrigen Dienstag bekanntgegeben, dass die QCB in der Frühphase erst noch an der Findung einer technischen Lösung für die geplante CBDC arbeitet. Dahingehend führte Al Thani aus:

„Viele andere Zentralbanken denken ebenfalls ernsthaft über die Herausgabe einer CBDC nach, und wir sind dabei keine Ausnahme. Allerdings befinden wir uns bisher noch in der Gründungsphase. Wir untersuchen zunächst die Vorteile und Nachteile einer CBDC, damit wir die passende Technologie und Plattform finden, um eine CBDC herausgeben zu können.“

„Kryptowährungen sind derzeit die Innovation der Stunde, die uns in ein Zeitalter schnellerer, günstigerer und zugänglicherer Finanzdienstleistungen führen könnte. Allerdings sind Kryptowährungen nicht von den Zentralbanken abgesichert, weshalb weitaus weniger zuverlässig sind“, wie der Zentralbankchef zu bedenken gibt.

Im März 2022 waren erste Gerüchte aufgekommen, dass die QCB an einer eigenen CBDC arbeitet. Alanood Abdullah Al Muftah, der Direktor für Finanztechnologie bei der Zentralbank, hatte wenig später dann offengelegt, dass die QCB bereits an einer Digitalwährung forscht, um vom globalen Trend nicht abgehängt zu werden.

Zurzeit arbeiten bereits mehr als 100 Länder an eigenen Zentralbank-Digitalwährungen, wobei die Entwicklungsstände ganz unterschiedlich sind. Im arabischen Raum haben unter anderem die Vereinigten Arabischen Emirate ein entsprechendes Projekt im Rahmen einer größeren Blockchain-Strategie angeschoben.

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