Der Schweizer Kaffeehändler Sucafina will mit Hilfe einer von IBM entwickelten Blockchain-Lösung die komplette Lieferkette für bestimmte Kaffeesorten nachverfolgbar machen, so eine von IBM veröffentlichte Pressemitteilung vom 6. Januar.
Kaffee-Herkunftsnachweis per Smartphone
Die von Sucufina initiierte Plattform namens “Farmer Connect” soll im Zusammenspiel mit der App “Thank my Farmer” es Konsumenten ermöglichen, Kaffee bis zum Erzeuger zurückzuverfolgen. Das System basiert auf IBMs Blockchain-Lösung “IBM Food Trust”.
Die Markteinführung des neuen Systems sei bereits für Anfang dieses Jahres geplant und steht demnach unmittelbar bevor. Los gehen damit soll es laut IBM zunächst in den USA, Kanada und Europa. Neben Transparenz für die Lieferkette sollen Konsumenten mit der App auch in die Lage versetzt werden, Produzenten des Rohstoffs durch Spenden zu unterstützen. IBM schreibt dazu:
“Kaffeetrinker können die Gemeinden, in denen ihr Kaffee angebaut wird, durch die Finanzierung lokaler Projekte unterstützen. Farmer Connect arbeitet derzeit in Zusammenarbeit mit der Sovrin Foundation an der Einführung einer neuen Form der digitalen Identität, die auf der Technologie der verteilten Buchhaltung basiert. Damit wird der Kreis der Kreislaufwirtschaft geschlossen, die den Lebensunterhalt der Kleinbauern verbessert und gleichzeitig Transparenz und ein besseres Erlebnis für den Verbraucher schafft.”
Klassische Blockchain-Anwendung
Blockchain-basierte Tracking-Lösungen für Lieferketten gibt es bereits von zahlreichen Anbietern, vor allem im Logistikbereich. Im Januar 2019 kündigte der WWF ein Lieferketten-Tracking-Tool für Lebensmittel an, welches ebenfalls Herkunftsnachweise mit QR-Codes ermöglichen soll.
In Österreich arbeitet der Online-Marktplatz Markta für Bio-Lebensmittel an einem eigenen System zur Nachverfolgung von Produkten bis zum Erzeuger.