Die US-Börsenaufsicht SEC könnte womöglich nur einen kleinen Teil des milliardenschweren Vergleichs mit Terraform Labs erhalten.

Einem Bericht des Wall Street Journals zufolge hatte Terraform im Januar, als das Unternehmen Konkurs anmeldete, Aktiva im Wert von 430,1 Millionen US-Dollar gegenüber Verbindlichkeiten in Höhe von 450,9 Millionen US-Dollar.

Terraform Labs hat sich im Rahmen eines am 12. Juni bekannt gegebenen Vergleichs bereit erklärt, der Börsenaufsicht rund 4,47 Mrd. US-Dollar zu zahlen. Insgesamt umfassen die Strafmaßnahmen Geldstrafen in Höhe von rund 3,6 Mrd. US-Dollar, eine Zivilstrafe in Höhe von 420 Mio. US-Dollar und Vorfälligkeitszinsen in Höhe von fast 467 Mio. US-Dollar.

Bei einem Konkurs werden die Forderungen nach Priorität geordnet. Gesicherte Gläubiger werden in der Regel zuerst bezahlt, gefolgt von ungesicherten Gläubigern, zu denen häufig Geldstrafen und Bußgelder gehören, die an staatliche Stellen wie die SEC zu zahlen sind. In diesem Fall müsste die SEC warten, bis die Darlehensgeber und andere gesicherte Gläubiger bezahlt sind, bevor sie ihr Geld erhält.

Im Jahr 2023 verklagte die Behörde Terraform Labs und deren Gründer Do Kwon wegen des Verkaufs von nicht registrierten Wertpapieren und des Betrugs von Anlegern im Zusammenhang mit dem Zusammenbruch des Terra-Ökosystems. Kwon wurde in Montenegro verhaftet, und die USA und Südkorea bemühen sich seither um seine Auslieferung.

Trotz der geringen Aussichten auf tatsächliche Strafzahlungen hat die SEC Berichten zufolge den Vergleich als faire Strafe für „einen der größten Wertpapierbetrugsfälle in der Geschichte der USA“ dargestellt. Dies erklärte die Behörde in einem Schreiben an den US-Bezirksrichter Jed Rakoff vom 12. Juni:

„Falls das vorgeschlagene Urteil angenommen wird, wird es eine unmissverständliche, abschreckende Botschaft nicht nur an diejenigen senden, die schamloses Fehlverhalten begehen, sondern auch an all diejenigen, die versuchen, die Anforderungen der Bundeswertpapiergesetze zu umgehen, indem sie neue Verhaltensstandards für Krypto-Vermögenswerte schaffen, die eigentlich in den Geltungsbereich der Bundeswertpapiergesetze fallen.“

Nach Angaben des Journals belaufen sich die von der Behörde im Jahr 2023 eingezogenen Bußgelder und Strafen auf insgesamt 2,8 Milliarden US-Dollar.

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