Die Kryptobörse Coinbase sei vor einiger Zeit von der US-Wertpapieraufsicht SEC aufgefordert worden, mit Ausnahme von Bitcoin alle Kryptowährungen auf ihrer Plattform zu denotieren, wie der CEO Brian Armstrong nun erklärte.
In einem Interview mit der Financial Times vom 31. Juli verriet Armstrong, dass die US-Börsenaufsicht kurz vor ihrer Klage gegen Coinbase gefordert habe, dass die Börse fast 250 Token auf ihrer Plattform denotiert.
Die SEC soll damals gesagt haben, "jeder andere Vermögenswert als Bitcoin ist ein Wertpapier", so Armstrong.
"Wir sagten daraufhin, wie kommen Sie zu diesem Schluss? Weil wir das Gesetz so nicht interpretieren", wie Armstrong hinzufügte.
Er erzählte, dass die Aufsichtsbehörde darauf antwortete: "Wir werden Ihnen das nicht erklären. Sie müssen jeden Vermögenswert außer Bitcoin denotieren."
Eine ähnliche Auffassung vertrat der Vorsitzende der SEC Gary Gensler, der in einem Interview mit dem New York Magazine im Februar behauptete, "alles außer Bitcoin" sei ein Wertpapier, für das die Behörde zuständig sei.
Es gibt nichts an den Krypto-Wertpapiermärkten, was darauf hindeutet, dass Anleger und Emittenten den Schutz unserer Wertpapiergesetze weniger verdienen.
- Gary Gensler (@GaryGensler) Juni 12, 2023
Der Kongress hätte in den 1930er Jahren sagen können, dass die Wertpapiergesetze nur für Aktien und Anleihen gelten.
Lesen Sie dazu meine Ausführungen:
Armstrong sagte, wäre die Börse dieser Forderung der SEC nachgekommen, hätte das einen Präzedenzfall schaffen können und hätte "im Grunde das Ende der Kryptoindustrie" in den Vereinigten Staaten bedeutet.
"Es war eigentlich eine recht einfache Entscheidung. Wir gehen vor Gericht und schauen mal, was das Gericht sagt."
Die SEC verklagte Coinbase Anfang Juni und behauptete, das Unternehmen sei als nicht registrierte Börse tätig. Dabei wurden 13 Kryptowährungen genannt, die Coinbase mutmaßlich als nicht registrierte Wertpapiere anbietet. Einige Tage zuvor hat die Regulierungsbehörde eine ähnliche Klage gegen Binance eingereicht.
Die SEC erklärte gegenüber der Financial Times, ihre Vollstreckungsabteilung würde Unternehmen nicht formell dazu auffordern, Krypto-Vermögenswerte zu denotieren. Ihre Mitarbeiter können jedoch ihre Ansicht darüber mitteilen, welche Handlungen gegen Wertpapiergesetze verstoßen könnten.
Die Aufsicht über die Kryptoindustrie in den USA liegt bisher noch nicht bei einer bestimmten Regulierungsbehörde. Sowohl die Commodity Futures Trading Commission als auch die SEC haben regulatorische Maßnahmen gegen Akteure der Krypto-Branche ergriffen.
Es wurden nun Gesetze vorgelegt, die die Zuständigkeit für Kryptowährungen größtenteils an die CFTC übertragen und die Rolle der SEC im Zusammenhang mit Kryptowährungen klären würden.
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