Zwei US-Senatoren haben SEC-Chef Gary Gensler aufgefordert, keine weiteren Krypto-Indexfonds (ETFs) mehr zuzulassen und begründen dies mit den vermeintlichen „enormen Risiken“ für Kleinanleger.

In einem Schreiben vom 11. März behaupteten die demokratischen Senatoren Jack Reed und Laphonza Butler entsprechend, dass die Zulassung weiterer Krypto-ETFs durch die US-Börsenaufsicht SEC dazu führen würde, dass die Anleger „dünn gehandelten“ Märkten ausgesetzt wären, die voller Betrug und Manipulationen sind.

Es gibt aktuell noch acht beantragte Ethereum-ETFs, die auf eine Genehmigung durch die SEC warten, an die sich auch Hoffnungen knüpften, dass andere Altcoins schon bald den gleichen Weg gehen könnten.

„Kleinanleger wären enormen Risiken durch ETPs ausgesetzt, die sich auf wenig gehandelte Kryptowährungen oder Kryptowährungen beziehen, deren Kurse besonders anfällig für Pump-and-Dump oder andere betrügerische Machenschaften sind“, heißt es in dem Schreiben.

Auszug aus dem Schreiben von Reed und Butler an SEC-Chef Gensler. Quelle: Alexander Grieve on X

Reed und Butler forderten die SEC außerdem auf, die jüngste Zulassung von Bitcoin-Spot-ETFs nicht zu einem Präzedenzfall für weitere Zulassungen werden zu lassen.

Sie argumentierten dahingehend, dass der Markt für Bitcoin zwar „ernsthafte Schwächen“ aufgewiesen habe, aber dennoch etablierter und besser erforscht als der Markt für andere kleinere Kryptowährungen sei.

„So anfällig Bitcoin für Betrug und Manipulation auch sein mag, die Märkte für andere Kryptowährungen sind weitaus anfälliger für derartiges Fehlverhalten.“

Die Senatoren drängten die SEC auch, „mehrere spezifische Schritte“ bei den bereits eingeführten Bitcoin-ETF-Produkten zu unternehmen und forderten, dass BTC-ETF-Broker und -Berater einer zusätzlichen regulatorischen Prüfung unterzogen werden.

Alexander Grieve, der Leiter für Regierungsbeziehungen beim Krypto-Risikokapitalgeber Paradigm, deutete an, dass der Erfolg von Bitcoin-ETFs im politischen Washington „eindeutig für Verstimmungen gesorgt“ habe.
Quelle: Alexander Grieve on X

Kenner der Kryptobranche meinen daher, dass die Forderung der Senatoren ein Beleg für den wachsenden politischen Druck auf Gensler ist – was eine Genehmigung des Ethereum-ETFs im Mai noch weniger wahrscheinlich macht.

„Der durchschlagende Erfolg des Bitcoin-ETFs beunruhigt hochrangige Demokraten. Sie bekommen jetzt Zweifel an ihrer Entscheidung. Das ist einer der Gründe, warum wir pessimistisch sind, was die Chancen für die Zulassung von Ethereum-ETFs angeht“, schrieb Balchunas in einem X-Post vom 15. März.

Am 11. März meinte Balchunas bereits, dass die Wahrscheinlichkeit einer Zulassung eines Ethereum-ETFs bis Mai inzwischen bei nur noch 35% liege. Im Januar schätzte Blachunas die Chancen auf eine Zulassung noch auf 70%, sagte aber gegenüber Cointelegraph, dass die „Funkstille“ der SEC gegenüber potenziellen ETF-Herausgebern – neben einigen anderen Faktoren – ein schlechtes Zeichen sei.

Sowohl Butler als auch Reed waren in der Vergangenheit an mehreren Gesetzesentwürfen beteiligt, die darauf abzielen, gegen Kryptowährungen in den Vereinigten Staaten vorzugehen.

Am 11. Dezember letzten Jahres schloss sich Butler auch dem umstrittenen Gesetzentwurf von Senatorin Elizabeth Warren zum Digital Asset Anti-Money Laundering Act an. Im Juli warb Reed wiederum für einen überparteilichen Gesetzesentwurf, der die Vorschriften zur Einholung von Kundeninformationen (KYC) und zur Geldwäschebekämpfung (AML) sowie die Sanktionsanforderungen für dezentralisierte Finanzdienstleistungen (DeFi) verschärfen würde.

Melde dich bei unseren Sozialen Medien an, um nichts zu verpassen: X, YouTube, Instagram und Telegram – aktuelle Nachrichten, Analysen, Expertenmeinungen und Interviews mit Fokus auf die DACH-Region.