Technische Analysen sind umstritten, aber höhere Tiefs sind meistens ein Zeichen von Stärke. Am achte und 20. September ist Ether (ETH) 30 Prozent unter seinem Hoch vom 12. Mai (4.380 US-Dollar). Aber der aktuelle Kurs von 3.050 US-Dollar ist immer noch 78 Prozent höher, als das sechs Monatstief von 1.700 US-Dollar. Um herauszufinden, ob das etwas Gutes ist, muss man analysieren, wie private und professionelle Trader sich auf den Derivatemärkten positioniert haben.

Ether-Kurs auf Coinbase in US-Dollar. Quelle: TradingView

Am 24. September haben chinesische Behörden neue Maßnahmen verkündet, um die Kryptoakzeptanz zu unterbinden. Dadurch sah sich der zweitgrößte ist Helium-Mining-Pool Sparkpool gezwungen, sein Betrieb einzustellen. Sparkpool zufolge soll dieser Schritt die Sicherheit der Vermögenswerte der Nutzer gewährleisten und ist eine Reaktion auf die "Änderungen der regulatorischen Bedingungen".

Binance hat ebenfalls bekanntgegeben, die Börse würde Fiat-Einzahlungen und Spot-Kryptohandel für Nutzer aus Singapur vorläufig aussetzen, da die lokalen Vorschriften das nun fordern würden. Huobi ist ebenfalls eine führende Derivate- und Spotbörse in Asien. Diese kündigte ebenfalls an, sie würde die Nutzerkonten in China bis zum Jahresende schließen.

Professionelle Trader sind neutral: Aber die Angst sitzt tief

Um herauszufinden, ob professionelle Trader optimistisch sind, sollte man die Futures-Prämie, auch bekannt als "Basisrate", betrachten. Dieser Indikator misst die Differenz zwischen Futures-Kontrakten und den aktuellen Spotkursen.

Die vierteljährlichen Futures bei Ether werden von Walen und Arbitrage-Desks gerne verwendet. Obwohl das für private Trader aufgrund des Abwicklungsdatums und der Kursdifferenz gegenüber dem Spotmarkt kompliziert erscheinen mag, ist der klare Vorteil, dass es keine schwankende Finanzierungsrate gibt.

Vierteljährliche Basisrate Ether. Quelle: Laevitas

Die vierteljährlichen Futures werden in der Regel mit einer annualisierten Prämie von 5 bis 15 Prozent gehandelt, was mit der Kreditrate bei Stablecoins vergleichbar ist. Für die Aufschiebung der Abwicklung fordern Verkäufer einen höheren Preis. Das verursacht die Kursdifferenz.

Wie oben zu sehen ist, ist die Basisrate auf 5 Prozent gefallen, als Ether am 26. September unter 2.800 US-Dollar gefallen ist. 

Private Trader nutzen in der Rege sogenannte l Perpetual Swaps. Hier wird alle 8 Stunden eine Gebühr fällig, je nachdem, welche Seite die Oberhand hat. Um also zu sehen, ob Trader mit Long-Positionen aufgrund der Nachrichten in den letzten Tagen in Panik geraten, muss man die Finanzierungsrate auf dem Futures-Markt analysieren.

Ether Perpetual Futures Finanzierungsrate. Quelle: Bybt

Auf einem neutralen Markt liegt die Finanzierungsrate zwischen 0 Prozent und 0,03 Prozent. Diese liegt derzeit bei 0,6 Prozent pro Woche und bedeutet, dass Trader mit Long-Positionen diese zur Zeit zahlen.

Zwischen dem 1. September und dem 7. September gab es eine moderate Spitze bei der Finanzierungsrate. Diese löste sich auf, als es zu einem plötzlichen Einbruch auf dem Kryptomarkt kam, bei dem Future-Kontrakte im Wert von 3,54 Milliarden US-Dollar liquidiert wurden. Abgesehen von einigen kurzzeitigen und leicht negativen Zeiträumen, hat sich dieser Indikator seitdem nicht großartig bewegt.

Professionelle Trader und private Investoren zeigen sich unbeeindruckt davon, dass die Unterstützung bei 2800 US-Dollar getestet wird. Wenn Ether allerdings unter dieses Niveau fällt, das sich bereits seit 52 Tagen halten kann, könnte die Situation sich schnell ändern und "Angst" einsetzen.

Die Ansichten und Meinungen, die hier aufgeführt werden, sind ausschließlich die des Autoren und spiegeln nicht zwangsläufig auch die Ansichten von Cointelegraph wider. Jeder Investment - und Handelsschritt birgt ein Risiko. Recherchieren Sie gut, bevor eine Entscheidung treffen.