Wie der Nachrichtendienst Finextra am 4. April berichtete, etabliert die südafrikanische Zentralbank (SARB) eine Selbstregulierungsorganisation, um Kryptowährungen und Fintech-Entwicklungen im Land zu kontrollieren.

Die SARB überwacht oder reguliert derzeit keine Kryptowährungen, aber im Interesse des Anlegerschutzes und der Risikovermeidung hat sie sich entscheiden, eine Ermittlungseinheit einzurichten, die die Entwicklung in der Branche überwachen soll.

Bridget King, Direktorin für Bankgeschäfte der Zentralbank, sagte, dass die Selbstregulierungsorganisation (SRO) eine nicht-staatliche Behörde sein werde, die befugt sei, ihre eigenen Regeln, Richtlinien und Standards aufzustellen. Sie wird Maßnahmen ergreifen, um systemische Risiken zu vermeiden und es gleichzeitig der südafrikanischen Krypto-Industrie ermöglichen, weltweit wettbewerbsfähig zu bleiben. King sagte:

"Frühzeitige Regulierungen von Kryptowährungen könnte die negative Konsequenz haben, das Wachstum und die Innovation der Branche zu drosseln. Wenn Gesetze auf der Grundlage der bestehenden Technologie erstellt werden, die sich noch in der Wachstumsphase befindet, besteh zudem die Gefahr, dass die Technologie zum Zeitpunkt der Verabschiedung der Rechtsvorschriften so stark verändert wurde, dass die Rechtsvorschriften veraltet sind oder fast unverzüglich aktualisiert werden müssen, um sie an der neusten Technologie auszurichten."

Die Ermittlungseinheit namens Project Khoka wird zunächst die Verwendung von DLT (Distributed Ledger Technology) als Methode zur Verarbeitung sicherer elektronischer Zahlungen untersuchen. Zu diesem Zweck startet die Bank ein Proof-of-Concept (PoC), um das Interbanken Abrechnungs- und Zahlungssystem mit Quorum , einem auf der Ethereum Blockchain basierenden System, nachzubilden. SARB erklärte hierzu:

"Ziel dieses Projekts ist es, durch die Entwicklung eines PoC in Zusammenarbeit mit der Bankenbranche ein praktisches Verständnis von DLTs zu erlangen. Das Ziel des PoC besteht darin, das Interbanken Abrechnungs-und Zahlungssystem auf einem DLT zu replizieren, was es dem SARB und der Industrie ermöglicht, die potenziellen Vorteile und Risiken von DLT gemeinsam zu bewerten."

Im Dezember letzten Jahres kündigte die südafrikanische Steuerbehörde (SARS) an, dass sie Methoden zur Rückverfolgung von digitalen Devisengeschäften untersuchen werde, um Steuerhinterziehungen zu verfolgen.

Im Januar 2018 kündigte SARB die Einrichtung einer FinTech-Taskforce an, die die Haltung der Bank gegenüber privaten Kryptowährungen überprüfen und regulatorische Fragen, wie Abrechnungs- und Zahlungsrisiken, Geldpolitik, Auswirkungen auf die Börsenkontrolle und finanzielle Stabilität behandeln wird.

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