Die Finanz-Sandbox der spanischen Zentralbank soll ein Projekt der Firma Monei zugelassen haben, bei dem ein Token getestet wird, der mit dem Euro verbunden ist.

Laut einem Bericht der spanischen Nachrichtenplattform Cinco Dias vom 18. Januar soll die spanische Zentralbank Monei erlaubt haben, seinen EURM-Token auszugeben, um diesen zwischen 6 und 12 Monate lang zu testen. Diese Sandbox soll eine kontrollierte Testumgebung für innovative Finanzprojekte in Spanien bieten, die von der Zentralbank beaufsichtigt wird.

Im Rahmen der Testphase für den EURM können ausgewählte spanische Bürger mit einer Telefonnummer 10 Euro in diesem digitalen Vermögenswert versenden. Die digitalen Token sollen 1:1 mit physischen Euro besichert sein, die auf der Banco Bilbao Vizcaya Argentaria und Caixabank aufbewahrt werden.

"Die Zukunft der Zahlungen ist digital", so der Monei-CEO und Gründer Alex Saiz Verdaguer. "Das ist unsere Chance, dem übrigen Europa und der Welt zu zeigen, dass wir eine Vorreiterrolle einnehmen."

Die spanische Zentralbank hat im Dezember angekündigt, eine eigene, "exklusive" Initiative zu einer digitalen Wholesale-Zentralbankwährung lancieren zu wollen. Beim Projekt von Monei geht es zwar nicht um eine CBDC, die von der Europäischen Zentralbank ausgegeben wird, doch Verdaguer erklärte, die Erprobung über die spanische Zentralbank würde den Grundstein für einen solchen Token legen:

"Die Bank von Spanien könnte sich mit der EZB treffen und sagen, dass wir ein Produkt haben, das dieses reguliert ist und beaufsichtigt wird und dass es von da aus entwickelt wird."

Die EZB hat im Juli 2021 bekanntgegeben, dass sie eine zweijährige Untersuchungsphase zu einem digitalen Euro eingeleitet hat und ein solcher im Jahr 2026 herauskommen könnte. Die Zentralbank hat seitdem mehrere Erklärungen und Arbeitspapiere zum Design und den Funktionen einer CBDC herausgebracht. Im dritten Quartal 2023 sollen die Ergebnisse der Untersuchung bewertet werden.