Die FlowBank, eine Schweizer Online-Bank, die Dienstleistungen für den Handel mit Kryptowährungen anbot, wurde geschlossen und musste Konkurs anmelden, nachdem die Schweizer Finanzaufsichtsbehörde festgestellt hatte, dass diese die für den Betrieb einer Bank erforderlichen Standards „ernsthaft verletzt“ hatte.

„Diese Maßnahme wurde notwendig, da die Bank nicht mehr über das für ihre Geschäftstätigkeit erforderliche Mindestkapital verfügt“, so die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (FINMA) in einer entsprechenden Mitteilung vom 13. Juni.

Es bestehe zudem „keine Aussicht auf eine Sanierung“, und es bestehe „die Befürchtung, dass die Bank überschuldet ist“, so die FINMA weiter.

„Die Bank muss konkursliquidiert werden“, schloss die FINMA, nachdem sie bei einer Untersuchung in der vergangenen Woche festgestellt hatte, dass die Bank ihre Verpflichtung, genügend Kapital zu halten, „schwer verletzt“ hatte.

Quelle: Yves Genier

Die FlowBank wurde 2020 gegründet und bietet Krypto-Handelsdienstleistungen an. Sie war auch der Bankpartner von Techteryx, dem Stablecoin-Emittenten hinter TrueUSD (TUSD).

Sie gehörte zum Teil auch der großen europäischen Krypto-Vermögensverwaltung CoinShares an und wickelte Bankdienstleistungen für die marktführende Kryptobörse Binance ab.

Kunden mit einem Guthaben von bis zu 100.000 Schweizer Franken (CHF) werden zuerst geschützt, betonte die FINMA, die den Kunden helfen will, diese Gelder „rasch“ wieder zurückzuerhalten.

Die FlowBank hat ein Gesamtvermögen von 680 Millionen Schweizer Franken, führt mehr als 22.000 Kundenkonten und beschäftigt weltweit rund 140 Mitarbeiter.

FlowBank schon länger unter Beobachtung der FINMA

Die Schweizer Finanzaufsichtsbehörde ergriff erstmals im Oktober 2021 Regulierungsmaßnahmen gegen die FlowBank, als sie „schwere Verletzungen des Aufsichtsrechts“ feststellte, insbesondere in Bezug auf die Eigenkapitalanforderungen.

12 Monate später wurde ein unabhängiger Prüfungsbeauftragter ernannt, der den Weg der FlowBank zurück zur Einhaltung der Vorschriften überwachen sollte.

Die FINMA ernannte im Juni 2023 eine weitere Aufsichtsbehörde, um die Finanzaktivitäten der FlowBank zu überwachen und deren Compliance-Verstöße weiter zu untersuchen, als weitere Probleme auftauchten.

Bei dieser Untersuchung wurden insbesondere zahlreiche Geschäftsbeziehungen mit höherem Risiko festgestellt und große Transaktionen ohne angemessene Sorgfaltspflicht abgewickelt, wie die FINMA angab.

Die FINMA hat den Entzug der Banklizenz für den 8. März 2024 angeordnet. Die Verfügung ist jedoch noch nicht rechtskräftig, da eine Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht anhängig ist.

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