Der Rückgang auf dem NFT-Markt ist für die auf Kryptowährungen spezialisierte Schweizer Bank Seba offenbar kein Problem, denn das Unternehmen bietet seinen Kunden nun die Verwahrung von NFTs an.

Die Seba Bank hat eine regulierte Verwahrungsplattform eingeführt, auf der Kunden NFTs aufbewahren können, wie das Unternehmen am 26. Oktober offiziell bekannt gab. Auf der NFT-Verwahrungslösung können private und institutionelle Kunden der Seba Bank jegliche Ethereum-basierte NFTs verwahren, darunter auch Token aus weltbekannten NFT-Sammlungen wie Bored Apes und CryptoPunks, so das Unternehmen.

"Es gibt zur Zeit keine Marktplatz-Integration mit der Seba Bank", so ein Sprecher des Unternehmens gegenüber Cointelegraph. Das Unternehmen führt auch eine Sorgfältigkeitsprüfung durch, bevor es entscheidet, ob es die Verwahrung eines bestimmten NFT übernimmt oder nicht. "Die Verwaltungsdienstleistung ist durchaus nicht nur auf die bekanntesten Sammlungen beschränkt", so der Vertreter des Unternehmens. 

Die neue NFT-Verwahrungsplattform von Seba bietet Kunden eine sichere Verwahrung ihrer NFTs an, ohne die privaten Schlüssel selbst zu verwalten. Die Funktion ist in die Bankkonten der Kunden integriert. So können diese ihre NFTs in das Gesamtbild ihres Vermögens einbeziehen und sie wie jeden anderen digitalen Vermögenswert verwalten.

Ein Vertreter des Unternehmens erklärte, die Seba Bank sei "die erste regulierte Bank, die die Verwahrung von NFTs anbietet", und zeigte sich zuversichtlich im Hinblick auf die Zukunft von NFTs:

"Wir glauben, dass sich in den kommenden Jahren digitale Vermögenswerte, darunter auch NFTs, durchsetzen und zunehmend auch von traditionellen Finanzakteuren akzeptiert werden."

Urs Bernegger, Co-Leiter Märkte und Anlagelösungen bei der Seba Bank, betonte, Seba werde von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (FINMA) reguliert und verfüge über eine "Kernkompetenz" bei Kryptowährungen.

Die Seba Bank hat ihren Hauptsitz in Bezug und ist ein großes, auf Kryptowährungen spezialisiertes Finanzinstitut in der Schweiz, das für seine enge Zusammenarbeit mit den lokalen Aufsichtsbehörden bekannt ist. 2019 erhielt die Seba Crypto AG von der FINMA eine Schweizer Bank- und Effektenhändlerlizenz. Im Jahr 2021 erteilte die Aufsichtsbehörde der Seba Bank AG außerdem eine Lizenz als zertifizierter Wirtschaftsprüfer für Informationssysteme. So kann das Unternehmen auch einen institutionellen Verwahrungsdienst anbieten.

Die NFT-Verwahrung bei der Seba Bank wird in einer schwierigen Zeit für den NFT-Markt lanciert. Das wöchentliche NFT-Handelsvolumen ist seit Jahresbeginn bis Ende September 2022 um 98 Prozent eingebrochen. Die Durchschnittspreise für NFTs sind ebenfalls stark gesunken. Allein im September ist das Handelsvolumen im Vergleich zum August um etwa 30 Prozent zurückgegangen.

Quelle: Dune Analytics

Andererseits ist die Zahl der NFT-Wallets in diesem Jahr gestiegen. Die Zahl der Wallets ist von 3,4 Millionen im Januar auf 6,1 Millionen im September fast um das Doppelte gestiegen.

Trotz des Rückgangs auf dem NFT-Markt haben viele Plattformen und Unternehmen in letzter Zeit NFT-Lösungen auf den Markt gebracht. Letzten Monat kündigte MetaMask Institutional, die institutionelle Version der MetaMask-Krypto-Wallet, NFT-Verwahrungsdienstleistungen an.

"Viele Anleger, die NFTs gehalten haben, sind trotz des Rückgangs auf dem Markt weiterhin im Markt geblieben und zeigen sich zuversichtlich", so ein Sprecher von Seba. Nach Angaben des Unternehmens ist der NFT-Bereich weiter gereift. Institutionelle Anleger legen vermehrt NFT-Fonds auf und finanzieren neue Projekte. "Die SEBA Bank will der Nachfrage nach einer regulierten Verwahrstelle nachkommen, die die Sicherheit und Integrität von NFTs für professionelle und institutionelle Anleger garantieren kann", so der Sprecher abschließend.