Swisscom TV hat mit der App Noow eine Blockchain-basierte, digitale Kunstgalerie gestartet, wie das Unternehmen am 22. Mai bekannt gab.

Die über Swisscom TV nutzbare Noow-Plattform ermöglicht das digitale Verbreiten von Kunstwerken bei gleichzeitiger Rechteverwertung, von der auch die Künstler profitieren. Zum Start bietet der Dienst 100 Werke von 30 internationalen Künstlern an, die über Swisscom TV auf Fernsehern und anderen Bildschirmen angezeigt werden können.

Verantwortlich für die Auswahl ist die Kuratorin Stefanie Marlene Wegener, welche in Zukunft auch mit klassischen Galerien zusammenarbeiten will:

“Wir schaffen damit nicht nur eine virtuelle Galerie: Der nächste Schritt sind kuratierte Ausstellungen auf der Plattform und eine enge Zusammenarbeit mit Galerien.”

Laut der Swisscom “können Zuschauer die Werke auswählen und zertifiziert kaufen", welche “bewusst limitiert” seien. Jeder digitale “Besitzer” eines bestimmten Kunstwerks erhalte ein Echtheitszertifikat und erfahre, wie viele Exemplare davon existieren. Dies werden mit Hilfe von auf der Ethereum-Blockchain basierenden ERC 721-Smart Contracts dezentral erfasst.

Welche Maßnahmen es bei Noow gegen mögliche Raubkopien gebe, verrät die Swisscom nicht. Theoretisch könnten die digitalen Bilder durch ein Abgreifen des Ausgabesignals der Swisscom TV-Box beliebig vervielfältigt werden.

Mit Noow nimmt Swisscom TV ein zunächst das Angebot eines im eigenen Haus entstandenen Startups ins Programm auf. Wie das Unternehmen mitteilt, entstand Noow “als Spin-off aus dem Swisscom-internen Innovationsprogramm «Kickbox», bei dem Mitarbeitende eigene Geschäftsideen einbringen können”.

Die Swisscom zeigt sich schon seit einiger Zeit gegenüber Blockchain-Projekten sehr aufgeschlossen. Im April 2018 hatte der Telekommunikationskonzern zusammen mit der auf Blockchain-Projekte spezialisierten Schweizer Kanzlei MME das Join-Venture Daura gegründet, welches digitale Unterschriften auf die Blockchain bringen will.