In einem Blogeintrag vom 7. Mai hat Telegram Gründer Pavel Durov die USA als „Polizeistaat“ bezeichnet und rät Gründern ab, mit ihren Startups ins Silicon Valley zu gehen.  

Die harsche Kritik an den Vereinigten Staaten ist vermutlich auf den andauernden Rechtsstreit um die Telegram Kryptowährung und den Verkauf dieser zurückzuführen. In seinem Blogeintrag namens „7 Gründe nicht nach Silicon Valley zu gehen“ kritisiert er die USA deshalb sowohl als Geschäftsstandort als auch als Wohnort. Der Blogeintrag ist im Telegram Channel von Rusov gepostet, allerdings nur auf Russisch.

Telegram wurde vom FBI unter Druck gesetzt

Der wichtigste Kritikpunkt, den Durov anführt, ist, dass die USA ein vermeintlicher Polizeistaat ist. Dies begründet er anhand der Tatsache, dass es in dem Land weltweit die meisten Gefängnisinsassen gibt. Zudem wäre das Telegram-Team 2016 während einer Reise nach San Francisco vom FBI verhört worden, was ihn in dieser Ansicht bestärkt.   

Darüber hinaus nennt Durov noch weitere Faktoren, die die USA seiner Meinung nach zu einem schlechten Anlaufpunkt für Unternehmer machen, darunter zum Beispiel ein schlechtes Gesundheitssystem, ein schlechtes Bildungssystem, hohe Steuern, hohe Software-Entwicklungskosten und schlechte Chancen, sich auf dem heimischen Markt zu etablieren.

Er rät deshalb besonders osteuropäischen Unternehmern, sich nach einer Alternative umzusehen. Dabei hat Durov bereits ein anderes großes Land im Blick:

„Heutzutage ist Indien, nicht die USA, der größte offene Markt für Internet-Startups.“

Die Kritik von Durov kommt am selben Tag an dem die TON Community eine eigene Blockchain an den Start bringt. Weder Telegram noch Durov sollen allerdings in das Projekt involviert sein. Dieser Umstand ist umso interessanter, da die russische Regierung erst vor wenigen Wochen ihr dreijähriges Telegram-Verbot aufgehoben hat.