Facebooks Libra-Stablecoin wäre eine ernsthafte Bedrohung für WeChat Pay, so die Muttergesellschaft des Zahlungsdienstes Tencent in einem kürzlich erschienenen Blockchain-Whitepaper.

Die asiatische Nachrichtenagentur EjinSight berichtete am 24. Oktober, Tencent erkenne in dem Dokument an, dass die internationale Expansion der mobilen Zahlungsdienste des chinesischen Anbieters mit dem Start von Libra gefährdet wäre.

In dem neu veröffentlichten Whitepaper schreibt Tencent über die Wirksamkeit der Expansionsstrategie von Libra:

"Es ist ein sicheres Spiel, das auf die Strategie der Einkreisung der Städte aus den ländlichen Gebieten zurückgreift, in der Libra schnell in Märkte mit unterentwickelter Finanzinfrastruktur eindringen könnte, bevor es in entwickelten Märkten Fuß fasst. Das gilt insbesondere für Märkte ohne eigene vertrauenswürdige Landeswährung."

Libra wäre ein Schritt nach vorne

Wie Tencent feststellt, wird Libra - sollte sie eingeführt werden - zweifellos erhebliche Auswirkungen auf die Zahlungsindustrie und den Finanzbereich im Allgemeinen haben. Der multinationale Konzern aus China erläutert jedoch nicht, wie er auf eine Einführung der Stablecoin von Facebook reagieren würde.

Tencent ist außerdem der Ansicht, dass Tokenisierung die Kosten für Finanzierung, Forschung und Entwicklung, Governance und Erweiterung der Benutzerbasis senken und Fintech zur Innovation zwingen kann. Dennoch ist das Unternehmen der Ansicht, ein gut entwickelter regulatorischer Rahmen sei notwendig, um einen gesunden Markt zu schaffen.

Wie Cointelegraph gestern berichtete, sagte Facebook-CEO Mark Zuckerberg vor dem Financial Services Committee des Repräsentantenhauses der Vereinigten Staaten aus und verteidigte dabei das Libra-Stablecoin-Projekt. 

Zuckerberg argumentierte während der Anhörung, dass das Libra-Projekt zwar "riskant" sei, aber dazu dienen könne, einer potenziellen Bedrohung durch Chinas geplante digitale Währung zu begegnen.