Der Stablecoin-Emittent Tether befindet sich Berichten zufolge in Gesprächen mit Kongressabgeordneten in den Vereinigten Staaten, um bei der Ausarbeitung der Stablecoin-Regulierung auf Bundesebene zu helfen.
Laut der Fox Business-Reporterin Eleanor Terrett arbeitet Tether mit den Abgeordneten Bryan Steil, dem Vorsitzenden des Unterausschusses für digitale Vermögenswerte des Finanzausschusses des Repräsentantenhauses, und French Hill an dem STABLE-Gesetzentwurf, der von beiden Abgeordneten am 6. Februar vorgestellt wurde.
Das Unternehmen will auch zu zwei weiteren vorgeschlagenen Stablecoin-Gesetzen beitragen, die von anderen Parlamentariern eingebracht wurden, sagte Tether-CEO Paolo Ardoino gegenüber Terrett. Der CEO fügte hinzu:
„Wir werden nicht einfach das Handtuch werfen und Tether untergehen lassen, nur weil wir uns nicht an die US-amerikanische Rechtslage anpassen wollen. Aber es besteht immer noch eine große Unsicherheit darüber, was tatsächlich passieren wird, und wir wollen, dass unsere Stimme im Gesetzgebungsverfahren gehört wird.“
Im Rahmen der US-Regulierung müsste Tether monatliche Reserveprüfungen durch eine in den USA ansässige Wirtschaftsprüfungsgesellschaft durchführen und für seine tokenisierten Fiat-Äquivalente eine Eins-zu-eins-Besicherung aufrechterhalten, schrieb die Fox Business-Reporterin.
Die Einbindung von Tether in den Regulierungsprozess erfolgt vor dem Hintergrund eines Treffens von Branchenführern der Kryptoindustrie mit der US-Börsenaufsicht (SEC), um Regulierungsfragen zu erörtern, die den Sektor betreffen, und der Forderung der Trump-Regierung, Stablecoins stärker in den USA anzusiedeln, nachzukommen.
Entwurf für den STABLE Act von 2025. Quelle: House Financial Services Committee
US-Zentralbank taut gegenüber Stablecoins auf
In einem Interview vom 6. Februar betonte der Gouverneur der US-Zentralbank, Christopher Waller, dass Stablecoins, die an die US-Dollar gekoppelt sind, „die Reichweite des Dollars auf der ganzen Welt vergrößern und ihn noch mehr zur leitenden Reservewährung machen werden, als er es jetzt ist“.
Die Emittenten von Stablecoins gehören zudem inzwischen zu den weltweit größten Käufern von US-Staatsanleihen.
Derartige Unternehmen verwenden Staatsanleihen, um ihre Fiat-Token zu überbesichern, was wiederum die Nachfrage nach dem US-Dollar steigert – und dessen Status als Standard auf den globalen Kapitalmärkten ausbaut.
Waller fügte später hinzu, dass es Banken und Nichtbanken erlaubt sein sollte, ihre eigenen Stablecoins auszugeben und mit den staatlichen Aufsichtsbehörden zusammenzuarbeiten, um die Einhaltung der bestehenden Vorschriften zu gewährleisten.
Der Gouverneur der Federal Reserve äußerte sich jedoch auch besorgt über die Risiken im Zusammenhang mit Stablecoins, wie etwa das sogenannte De-Pegging [Abkopplung von der Wertstabilität] und die Fragmentierung des Stablecoin-Ökosystems.
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