Paolo Ardoino, der Technische Direktor (CTO) der beiden Schwesterunternehmen Tether und Bitfinex, ist zuversichtlich, dass Tether (USDT) seinen Spitzenplatz als am meisten genutzter Stablecoin gegenüber Konkurrenten wie dem USD Coin (USDC) weiterhin sichern kann.

„Wenn wir das Nutzungsvolumen von Tether mit anderen Stablecoins vergleichen, dann sind wir weit voraus. Selbst an einem schlechten Tag ist unser Volumen zehn Mal höher“, wie Ardoino in diesem Zusammenhang angibt.

Ein berechtigter Einwand, denn laut einer Studie von Arcane Research wächst der zweitgrößte Stabelcoin USDC, der von der amerikanischen Kryptobörse Coinbase herausgegeben wird, zurzeit rasant und könnte nach den Berechnungen der Arcane-Analysten schon bald den Marktwert von Tether überholen. Für den Tether-CTO noch kein Grund zur Sorgen, denn bereits über den letzten Monat habe das Wachstum des USDC wieder nachgelassen, während der firmeneigene Stablecoin wieder zulegen konnte.

„In den letzten 30 Tagen hat Tether wieder Schwung aufgenommen“, wie Ardoino dahingehend feststellt. 

Den hauptsächlichen Wettbewerbsvorteil seiner (wert-)stabilen Kryptowährung sieht Ardoino darin, dass Tether eine Art Zugangspunkt für Menschen, die vom traditionellen Finanzsystem abgeschnitten sind, ist. So führt er aus:

„Tether wird als ein Instrument der Freiheit verstanden, wir bieten ein Tool, das für alle da ist. Kein Tool, das nur für Banken oder die Wall Street gemacht ist.“

Allerdings hat der USDC den Ruf, mehr Transparenz und Legitimität zu bieten als der große Konkurrent Tether, was Ardoino wiederum für ein falsches Narrativ hält. Dementsprechend weist der CTO darauf hin, dass sein Unternehmen seit Januar 2021 die Zusammensetzung der eigenen Reserven (an die der Stablecoin angebunden ist) offenlegt und damit eigentlich sogar die größte Transparenz bietet.

„Ich finde, dass wir von Tether in Sachen Transparenz eigentlich einen sehr guten Job machen“, so Ardoino.

Auch die immer schneller voranschreitende Entwicklung von Zentralbank-Digitalwährungen (CBDC) sorgt bei dem Technischen Direktor nicht für Schweißausbrüche, denn seiner Meinung nach werden die staatlichen Digitalwährungen die Stablecoins nicht so schnell ablösen. Allen voran die Tatsache, dass CBDCs auf zentralisierten Blockchains laufen und deshalb weitaus weniger Flexibilität bieten als Kryptowährungen auf offenen Netzwerken, sieht Ardoino als wichtigen Unterschied.

„Was die Menschen an offenen Blockchains so sehr begeistert, ist deren Programmierbarkeit, über die wir komplexe Abläufe einbinden können“, so der Experte. 

Das ganze Interview mit dem Tether-CTO Paolo Ardoino könnt ihr auf dem YouTube-Kanal von Cointelegraph sehen. Like und Abo nicht vergessen!