Auf der Elev8CON in Las Vegas am 9. Dezember sprach der Vizepräsident für Blockchain-Produkte bei Ticketmaster Sandy Khaund über den Wert, den Smart Contracts der Ticket-Branche bringen können. Der Markt soll bis zum Jahr 2025 voraussichtlich einen Wert von über 6,23 Mrd. US-Dollar erreichen.

Khaund betonte, dass Ticketanbieter Tickets wie Smart Contracts behandeln sollten. Damit könne man Skalierbarkeit, nahtlose Integration mit anderen Dienstleistern und Erweiterbarkeit für neue Umsatzmöglichkeiten sicherstellen.

"Unser Ziel ist es, 400 bis 500 Millionen Tickets mit Smart Contracts und Blockchain-Technologie anzubieten", so Khaund.

Anfang des Jahres gab Ticketmaster bekannt , dass das Unternehmen 73 Millionen Konzertkarten verkauft und damit einen Umsatz von über 4 Mio. US-Dollar erzielt habe. Laut Khaund verkaufe Ticketmaster jährlich 475 Millionen Tickets. 

Khaund erklärte, dass diese Zahl weiter wachse und dass Ticketmaster sich ausschließlich auf den Geschäftswert konzentriere, den Blockchain mit sich bringe und wie man das für die Kunden nutzen kann.

"Wir wollen, dass Fans mehr Wert aus ihren Tickets herausholen können und gleichzeitig sicherstellen, dass die Tickets in die richtigen Hände gelangen. Blockchain ist die einzige Technologie, die das tun kann, indem sie Smart Contracts nutzt. Damit kann sie die Ticket-Branche digital definieren", so Khaund weiter.

Smart Contracts sind Verträge, die sich unter den Bedingungen der Vereinbarung zwischen Käufer und Verkäufer selbst ausführen. Diese Bedingungen werden dabei in den Codes festgehalten. Der Code und die Vereinbarungen, die in Smart Contracts enthalten sind, sind auf einem Blockchain-Netzwerk gespeichert, so dass die Transaktionen nachvollziehbar und unwiderruflich sind.

Ticketmaster hat im vergangenen Jahr erstmals darüber nachgedacht, Smart Contracts bei Tickets anzuwenden. Zuvor hatte die Firma Khaunds vorheriges Unternehmen Upgraded übernommen. Ticketmaster hat seitdem geplant, die Blockchain-Technologie von Upgraded zu nutzen, um Tickets in interaktive Einheiten zu digitalisieren, die durch verschlüsselte Barcodes funktionieren, um den Ticketverkaufsprozess sicher zu machen und zu verbessern.

"Ticketmaster nutzt eine Technologie, die fast 40 Jahre alt ist. Die Verwendung von Smart Contracts in einem Blockchain-Netzwerk schafft ein einzigartiges System für Ticketmaster, indem für jedes verkaufte Ticket ein Code programmiert wird. Wir betreiben das über ein privates Blockchain-Netzwerk, um für die Tickets Datenschutz und Optimierungen zu gewährleisten", so Khaund.

Anwendungsszenario: Pearl Jam

Um zu erklären, wie das funktioniert, erläuterte Khaund ein aktuelles Anwendungsszenario, bei dem Ticketmaster Smart Contracts verwendet hat. Khaund erzählte, wie Pearl Jam eine Reihe von Konzerten in ihrer Heimatstadt veranstalteten, um Geld für Obdachlose zu sammeln. Er erklärte, dass Pearl Jam 150 US-Dollar pro Ticket verlangen wollte. Das war problematisch, weil diese Tickets für weit mehr als diesen Betrag verkauft wurden.

"Einige Leute wollten über 150 US-Dollar pro Ticket bezahlen, obwohl sie zu diesem Preis gekauft werden konnten. Wir mussten dafür sorgen, dass diese Tickets nicht übertragbar sind, also gaben wir zwei Tickets aus. Das erste ging an den Emittenten und konnte nicht übertragen werden. Das zweite Ticket konnte nur einmal übertragen werden. Wir konnten das in 15 Minuten tun, nachdem wir einen Smart Contract für dieses Anwendungsszenario programmiert hatten, der eine übergeordnete Funktion bei Übertragungen sowie einen Übertragungszähler enthielt", wie Khaund erklärte.

Dieses Anwendungsszenario ist zwar beeindruckend, aber Khaund sprach auch über die Bedeutung der Verwendung von Blockchain, ohne dass die Leute überhaupt merken, dass diese verwendet wird.

"Wir wollen, dass unsere Produkte den Menschen gefallen. Es geht dem Endverbraucher nicht um die Technologie."

Um die Einführung von Blockchain weiter zu fördern, will Ticketmaster sich laut Khaund auf drei Hauptziele konzentrieren: Integration, Leistung und Erweiterbarkeit.

"Unsere Aufgabe ist es, sicherzustellen, dass der Integrationsprozess für Tickets mit anderen Systemen wie SafeTix nahtlos abläuft. Wir planen auch, Millionen von Tickets anzubieten, die keine Verzögerungen für die Kunden verursachen. Schließlich planen wir auch, die Tickets intelligenter zu gestalten. Diese Technologie ist von sich aus programmierbar und wir müssen weiterhin kreative Anwendungsszenarien erarbeiten."